Der Fachkräftemangel hat Logistikunternehmen erreicht. Wie Umfragen zeigen, haben Betriebe immer mehr Schwierigkeiten dabei, geeignetes Personal zu finden. Die hohe körperliche Belastung und unattraktive Arbeitszeiten in der Branche halten qualifizierte Arbeitnehmer fern. Ein Umdenken ist gefragt. Quereinsteiger bergen bisher noch größtenteils ungenutztes Potenzial, um die Stellen zu besetzen. Aber wie lässt sich diese Zielgruppe erschließen? Die Antwort darauf lautet Employer Branding. Wenn Sie als Arbeitgeber einen positiven Eindruck erzeugen, spricht das Bewerber mit unterschiedlichem Hintergrund an und Sie können schneller geeignetes Personal finden.
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Quereinsteiger als Lösung für Personalprobleme
Dass der Fachkräftemangel nicht vor dem Logistikbereich Halt macht und sich auch auf qualifizierte Angestellte in den Unternehmen auswirkt, zeigen aktuelle Studien. Wie die Verkehrsrundschau recherchiert hat, sind Überstunden und Mehrbelastung die Folge für bestehendes Personal. Arbeitgeber sind mehr denn je gefragt, eine Lösung für dieses Problem zu finden. Um freie Positionen zu besetzen und verbleibende Fachkräfte zu halten, gewinnt die Rolle von Quereinsteigern an Bedeutung. Die Deutsche Post und DHL haben das Potenzial längst erkannt und schreiben ihre Stellen gezielt aus.
Keine Ausbildung und Abschlüsse auf einem anderen Gebiet heißen nicht gleich Unvereinbarkeit oder fehlende Motivation. Im Gegenteil. Häufig sind diese Art von Bewerbern besonders engagiert. Zudem lässt sich über Mentorenprogramme eine Weiterbildung innerhalb weniger Tage erzielen und damit mangelnde Qualifikationen rasch ausgleichen. Der TÜV Rheinland vermittelt mit speziellen Seminaren wie „Lagerlogistikgrundlagen für Quereinsteiger“ umfassendes Praxiswissen, die Teilnehmer für Stellen in der Lagerverwaltung, Kommissionierung und im Versand qualifizieren und eine solide Grundlage bieten.
Mit Employer Branding sich auf dem Arbeitsmarkt behaupten
Employer Branding beschreibt ein Konzept, das die Arbeitgebermarke stärkt und dabei hilft, sich gegen Mitbewerber zu behaupten. Durch gezieltes Marketing können die Vorzüge eines Unternehmens herausgestellt werden und eine klare Positionierung auf dem Arbeitsmarkt erfolgen. Identität und Wiedererkennungswert spielen dabei eine große Rolle. Bewerber sollten wissen, wofür die Marke steht und am besten damit positive Eigenschaften verbinden. „Ziel ist es, eine starke Arbeitgebermarke zu schaffen, die Charakter zeigt und langfristig Bestand hat“, beschreibt der Autor auf DES WAHNSINNS FETTE BEUTE treffend. Auf diese Weise wirkt eine ausgeschriebene Stelle attraktiver und zieht mehr Interessenten an. Wichtig ist, die Vorzüge hervorzuheben, die eine Tätigkeit im Unternehmen mit sich bringt und sich von der Konkurrenz abzugrenzen.
Zum Anwerben von Quereinsteigern ist es sinnvoll, diese Zielgruppe bewusst anzusprechen. Aspekte wie eine offene Kommunikation und flexible Schulungsangebote können das Interesse bei den Adressaten fördern. Mit niedrigen Hürden für eine Einstellung lässt sich ebenfalls punkten. Die Logistikunternehmen Hermes und DHL setzen auf eine Ansprache per Du und binden bei ihren Ausschreibungen eine Prise Humor ein, um eine persönliche Basis zu bilden, Emotionen zu wecken und unattraktive Eigenheiten der Jobs positiver darzustellen. Sie sollten bei Stellenanzeigen nicht nur auf Kompetenzen pochen und verstärkt Soft Skills in den Vordergrund bringen.
Geeignete Strategie entwickeln
Um effektives Employer Branding zu betreiben, ist das Entwickeln von Alleinstellungsmerkmalen Ihres Unternehmens grundlegend. Die Employer Value Proposition (EVP) gilt als wichtiger Teil der Arbeitgebermarkenbildung und stellt ein Versprechen an Ihre Mitarbeiter dar. Sie sollen sich mit den Werten Ihres Unternehmens identifizieren und den Eindruck erhalten, dass sie in Ihrem Betrieb bestens aufgehoben sind. Mit der EVP stellen Sie eine Orientierung für Bewerber bereit, setzen Schwerpunkte und machen Ihr Unternehmen unverwechselbar. Mitarbeiterbefragungen und eine Analyse der Markenwahrnehmung können einen Ansatz schaffen, eine gezielte Strategie für das Employer Branding zu entwickeln und das Image zu stärken.
Um Ihre Alleinstellungsmerkmale zu vermitteln und Ihre Marke zu positionieren, kommt es auch auf eine authentische Kommunikation an. Ehrlichkeit und Transparenz sollten bei einer Vorstellung über digitale Kanäle als Maß der Dinge gelten. Zudem muss die Botschaft konsistent sein, ganz ohne Widersprüche. Mit geeigneten internen Maßnahmen können Sie darüber hinaus eine offene Unternehmenskultur fördern. Regelmäßige Feedbackgespräche, das aktive Einbinden von Mitarbeitern in Entscheidungen sowie eine öffentlich kommunizierte Wertschätzung von Leistungen sind dabei nur einige mögliche Strategien.
Mit einer starken Arbeitgebermarke gehören Personalengpässe der Vergangenheit an
Mit optimalem Employer Branding können Logistikunternehmen ihre Personalprobleme gezielt angehen und mehr Bewerber ansprechen. Quereinsteiger bieten das Potenzial, den Mangel an Mitarbeitern abzuschaffen und bestehende Arbeitnehmer zu entlasten. Um diese Zielgruppe zu erreichen, ist eine Stärkung der Marke durch Hervorhebung von positiven Alleinstellungsmerkmalen und eine direkte Ansprache ratsam.
