Lagerzelte: Ein Weg aus dem Platzmangel?

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Je nach Größe und Ausrichtung des Unternehmens werden unterschiedliche Lagerungsmöglichkeiten gebraucht. Nicht immer kann es sich ein kleines Unternehmen aber leisten, eine große Lagerhalle zu errichten – schnell sind hier 100.000 Euro oder mehr investiert. Solange das Unternehmen keinen sicheren Finanzierungsstatus hat, geben auch Banken so viel Geld nicht für Kredite her.

Die Lösung: ein Lagerzelt, das schon für wenige Tausend Euro erhältlich und zu errichten ist.

Mit Lagerzelten den Raumbedarf sichern
Die Zeit ist auch für Unternehmen schnelllebiger geworden – dies zeigt sich unter anderem in der Notwendigkeit der Standortanpassung. Nicht wenige Firmen müssen ihren Standort nach dort verlegen, wo sie besser erreichbar sind, wo die logistischen Bedingungen besser sind und wo sie von Kunden und Geschäftspartnern erwartet werden.

Lagermöglichkeiten zu schaffen, stellt sich aber häufig als Problem dar. Für Lagerhallen müssen Baugenehmigungen eingeholt werden, diese sind teuer im Aufbau und stehen fest. Das heißt, sie können nicht wieder abgebaut und an anderer Stelle erneut errichtet werden. Eine neue Lösung für dieses Problem stellen Lagerzelte dar.

Diese werden auch als Industriezelte bezeichnet und verfolgen ein einfaches Erfolgskonzept:

Die Hallenkonstruktion ist in Systembauweise errichtet, die Bauzeiten sind kurz, das Zelt ist flexibel aufbaubar und braucht für kurze Standzeiten oft nicht einmal eine Baugenehmigung.

Außerdem ist ein solches Zelt leicht erweiterbar und passt sich dem Platzbedarf von 50 m² ebenso an wie einem Bedarf von 5.000 m² – oder dem Wechsel zwischen beidem. Sogar mehrschiffige Zeltanlagen können mittlerweile errichtet werden.

Die Basis der Lagerzelte wird mit korrosionsfreien Aluprofilen errichtet, für die Dachverkleidung werden PVC-Planen verwendet, die sich durch ihre Wetter- und Windbeständigkeit auszeichnen. Industrie- und Lagerzelte können innen ebenso ausgestattet werden wie normale Lagerhallen, hier müssen keinerlei Einschränkungen hingenommen werden. Ein- und zweiflügelige Türen, Tore oder Schaufenster sind realisierbar. Auch die Klimaanlage sowie eine Heizung kann integriert werden.

Lagerhaltung auf flexible Art
Mit Industrie- und Lagerzelten ist die Lagerhaltung überaus flexibel geworden. Wichtig dabei ist, dass die jeweilige Lagerlösung persönlich abgestimmt ist und so den individuellen Bedarf abdeckt. Lagerzelte sind in Größe, Standort und Nutzung anpassbar und können sogar für Veranstaltungen genutzt werden. Insofern wird damit jeglicher Bedarf eines Unternehmens abgedeckt, auch wenn kein Gebäude im klassischen Sinne errichtet wird.

Die Erweiterbarkeit passt sich einem wachsenden Unternehmen an – wenn dieses expandiert und der Lagerbedarf steigt, kann das Zelt ebenso angepasst werden. Wer ein Lagerzelt kauft, kann dieses bei einem Umzug des Unternehmens mitnehmen – eine Lagerhalle hingegen ist an ihren Standort gebunden. Außerdem fallen für Lagerhallen, wenn diese nicht gekauft wurden, monatliche Miet- oder Pachtkosten an.

Der Kostenfaktor darf für die Dauer der Nutzung einer solchen Halle nicht unberücksichtigt bleiben.

Das Lagerzelt muss zudem nicht wie ein lieblos errichtetes „Etwas“ erscheinen, sondern kann optisch an das Firmengebäude angepasst werden. Auch in diesem Punkt steht das Zelt der althergebrachten Halle also in nichts nach.

Industriezelte vs. Lagerhallen
Im Folgenden sehen Sie eine Gegenüberstellung von Lagerhallen und Lagerzelten, wobei schon jetzt verraten werden darf, dass Industrie- und Lagerzelte als klare Gewinner aus diesem Vergleich vorgehen:

Vergleichspunkt Industrie- und Lagerzelte Lagerhallen
Bauweise Für die Errichtung ist kein massives Fundament nötig, der Aufbau kann direkt auf Asphalt, Pflaster, Schotter oder Beton erfolgen. Die Sicherung erfolgt mit Schwerlastdübeln oder Erdnägeln. Für den Bau wird ein massives Fundament nötig.
Flexibilität Das Zelt ist kostengünstig zu erweitern und an den aktuellen Platzbedarf anzupassen. Eine Erweiterung der Halle ist zwar möglich, jedoch vergleichsweise kostenintensiv.
Kalkulierbarkeit Die Kosten für den Aufbau halten sich ebenso im Rahmen wie die monatlichen Mietkosten, sofern ein Kauf nicht in Erwägung gezogen wird. Firmenkapital wird langfristig für die Rückzahlung des Kredits gebunden, die Liquidität des Unternehmens kann gefährdet sein. Bei einer Pacht oder Miete fallen monatlich hohe Kosten an.
Mobilität Das Zelt kann von A nach B transportiert und überall erneut aufgebaut werden. Die Halle ist an ihren Standort gebunden.
Schnelligkeit Der Aufbau ist binnen weniger Tage erledigt. Auch das Genehmigungsverfahren ist verkürzt. Die Liefer- und Montage- sowie Aufbauzeiten sind lang und betragen teilweise mehrere Wochen.
Stabilität Lagerzelte warten mit einer Standzeit von bis zu zehn Jahren auf, leichte Beschädigungen können vor Ort repariert werden. Die Lagerhalle bietet eine deutlich längere Standzeit und ist weniger anfällig für Schäden durch Wind und Wetter.
Kondenswasser In einem Lagerzelt entsteht bei starken Temperaturschwankungen Kondenswasser, was auf die eingelagerte Ware tropfen kann. Dafür werden Innenplanen eingebaut, die das Tropfen verhindern sollen. In Lagerhallen kann ebenfalls Kondenswasser entstehen, aufgrund der Höhe und der oft besseren Belüftung ist dieses jedoch seltener.
Dämmung Durch die erwähnte Innenplane ergibt sich eine Dämmung in Form der eingeschlossenen Luftschicht zwischen Innen- und Außenplane. Eine herkömmliche Dämmung der Außenwände und des Dachs kann unter Vergrößerung der Kosten vorgenommen werden.

Zum Baugenehmigungsverfahren: Für Industrie- und Lagerzelte greift das Baugenehmigungsverfahren für sogenannte fliegende Bauten, was deutlich kürzer ist. Wochen oder gar Monate muss niemand auf die Baugenehmigung warten. Für eine sehr kurze Standzeit von kleinen Zelten ist oftmals nicht einmal eine Genehmigung erforderlich, hierfür ist die Nachfrage beim zuständigen Bauamt zu empfehlen.

Lagerzelt vs. Lagerhalle – Bilder sagen mehr als tausend Worte

Das Lagerzelt: Viel Platz zu annehmbaren Preis. (#01)

Das Lagerzelt: Viel Platz zu annehmbaren Preis. Dafür gibt es weniger Komfort.(#01)

 

Die Lagerhalle: Ebenfalls viel Platz - allerdings ist der Preis hier um einiges höher. (#02)

Die Lagerhalle: Ebenfalls viel Platz – allerdings ist der Preis hier um einiges höher. (#02)

Einsatz von Industriezelten
Angesichts der zahlreichen Vorteile stellt sich die Frage, wo Industrie- und Lagerzelte in erster Linie eingesetzt werden. Meist werden Sie als kurzfristige Unterbringungsmöglichkeiten genutzt, wenn zum Beispiel im Rahmen eines Großauftrages viel Material gelagert werden muss. Die bisherigen Lagerkapazitäten sind nicht ausreichend, daher wird ein solches Zelt gemietet und aufgebaut.

Die Firmen gehen davon aus, dass die vermieteten Lagerzelte zwischen drei und sechs Jahre beim Auftraggeber verbleiben, denn wenn die zusätzliche Lagerfläche erst einmal genutzt werden kann, wird dieser Punkt oft als so praktisch eingeschätzt, dass die Fläche auch weiterhin zur Verfügung stehen soll. Einige Unternehmen nutzen solche Lagerzelte zudem als primäre Lagermöglichkeiten und verzichten gänzlich auf den Bau einer eigenen Halle.

Übrigens können Industrie- und Lagerzelte auch auf Rollen realisiert werden, dann wird von fahrbaren Montagehallen gesprochen. Auch die Lagerung auf Schienen ist ohne Probleme möglich, so kann das Zelt innerhalb des Firmengeländes verschoben werden. Ein solch flexibler Einsatz ist mit einer Lagerhalle unmöglich. Dennoch ist die Wertbeständigkeit der Lagerhalle ein Aspekt, der keinesfalls unter den Tisch fallen darf.

Somit sollte man jedesmal eine Einzelfallentscheidung treffen.


Bildnachweise: © Fotolia Titelbild Maksym Yemelyanov – #01 sharplaninac – #02 – LovePhy

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