Online-Shopping: Chancen für die Logistik – professionelle Verpackung wird immer wichtiger

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Das Einkaufsverhalten der Verbraucher hat sich verändert, in den letzten 20 Jahren geradezu rasant. Im Zuge der Digitalisierung ist es möglich geworden, immer und überall einzukaufen. Die Geschäfte haben praktisch rund um die Uhr geöffnet und bieten ihre Waren an.

So hat sich das Einkaufsverhalten im Einzelhandel verändert

Während vor 20 Jahren fast niemand per Mausklick Waren einkaufte, ist die Zahl der User, die Im Internet shoppen, explosionsartig angestiegen. Diese Statistik zeigt, dass fast 2/3 aller Deutschen online einkauften. Zum einen zieht die Verlagerung der Einkäufe ins Internet Veränderungen im Einzelhandel nach sich, die sich unter anderem in sinkenden Offline-Umsätzen niederschlagen. Die Geschäftsleute müssen etwas tun, sich verändern, um die Kunden bei der Stange zu halten. Zum anderen ist eine messbare Reaktion auf die steigende Shoppingaktivität im Internet, dass viele Waren nicht mehr im Geschäft, sondern vor allem im Online-Shop präsentiert und verkauft werden.

Die Prozesse haben sich verändert und der Faktor Logistik, der bei manchen Geschäftsleuten, die einst auf Laufkundschaft setzten, keine große Rolle spielte, hat deutlich an Gewicht gewonnen. Verpackung und Versand haben einen ganz neuen Stellenwert erhalten.

Automatisation erfordert ein hohes Maß an Gleichförmigkeit. (#02)

Automatisation erfordert ein hohes Maß an Gleichförmigkeit. (#02)

Internet-Einkäufe lassen Versandaktivitäten wachsen

Der Zusammenhang liegt auf der Hand: Je mehr Menschen online shoppen, desto mehr Waren werden per Post oder Logistikunternehmen verschickt. Das Paket, das beim Kunden eintrifft, vermittelt ihm den ersten haptischen und optischen Eindruck, den er vom Online-Anbieter in der realen Welt erhält. Deshalb sollten Online-Händler und Shopbetreiber in Sachen Verpackung und Logistik professionell arbeiten. Kunden beurteilen die Qualität eines Online-Shops auch danach, wie die Ware bei ihnen ankommt.

  • Ist das Paket sauber und neu?
  • Ist es unbeschädigt?
  • Ist der Karton stabil?
  • Wie ist die Ware im Karton verpackt?
  • Wurde sie sorgfältig gesichert, so dass sie keinen Schaden während des Versands nehmen kann?
  • Passt die Größe des Kartons zum Produkt (ökologischer Aspekt)?
  • Wurde umweltfreundliches Füllmaterial verwendet?

Kunden reagieren empfindlich, wenn die Ware beschädigt bei Ihnen ankommt. Der Ärger setzt sich in verschiedenen Ebenen fest. Im schlimmsten Fall schließen sie von der Nachlässigkeit beim Versand auf eine generelle Nachlässigkeit in Sachen Kundenorientierung. Die Folge ist, dass sie das Paket zurückschicken und sich an einen anderen Anbieter wenden. Damit ist der Kunde verloren und im Zweifel wird er sich negativ äußern. Schlechte Bewertungen im Netz erhalten erfahrungsgemäß mehr Aufmerksamkeit, als gute Bewertungen, so dass das negative Feedback möglicherweise auch andere potenzielle Kunden abschreckt. Damit es gar nicht so weit kommt, sollten Shopbetreiber auf die passenden Kartonagen setzen.

Sorgfältige Verpackungen sind verkaufsfördernd. (#01)

Sorgfältige Verpackungen sind verkaufsfördernd. (#01)

Kartonagen: Stabil, passend, hochwertig

Die Verpackung jeder Ware sollte optimal sein. Wenn der Kunde die Verpackung öffnet, dann soll sie ihn davon überzeugen, dass der Händler sich alle Mühe gegeben hat, das Produkt so sicher wie möglich auf den Versandweg zu bringen. Deshalb ist es ein Muss, dass Kartonagen stabil und vor allem in der passenden Größe ausgewählt werden. Professionelle Anbieter von Kartonagen sind sich der gestiegenen Anforderungen bewusst und haben sich auf die neuen Herausforderungen der Logistikbranche eingestellt.

Internationale Codierung für Kartonagen

Wenn sich Händler mit Kartonagen beschäftigen, werden Sie im Zuge dessen auf die Begriffe ESBO (European Solid Board Organization) und FEFCO (Féderation Européenne des Fabricants du Carton ondulé -Föderation der europäischen Wellpappenverbände) stoßen. Dahinter verbergen sich Codes, mit denen die Kartontypen bezeichnet werden. Der spezialisierte Anbieter Kartonara liefert hierzu eine anschauliche Übersicht und stellt die wichtigsten Bezeichnungen in Wort und Bild vor. Die Kartonagen werden unter anderem in Faltkisten, Deckelschachteln, Falthüllen/Trays, Schiebeschachteln, formfeste Schachteln, fertig geklebte Schachteln und Inneneinrichtungen unterschieden.

Mit Hilfe der internationalen Standards ist es möglich, ein Logistikunternehmen mit Full-Service-Angebot aus dem Ausland zu beauftragen, so dass die passenden Kartonagen für die jeweiligen Warengruppen verwendet werden. Umgekehrt können Shopbetreiber mit Sitz im Ausland Verpackungs- und Logistikunternehmen in Deutschland beauftragen, um ihre Ware zu versenden. Die Zusammenarbeit wird dadurch deutlich erleichtert, weil Verwechslungen praktisch ausgeschlossen sind. Mit Blick auf die rasante Entwicklung und der steigenden Absatzzahlen im Internet ist es für Händler und Logistikunternehmen immer wichtiger, für eine optimale Lagerhaltung und professionelle Verpackungen zu sorgen. Die Nachfrage wird immer weiter steigen, immer mehr Händler werden ihre Waren online anbieten. Der Logistikbranche tut das aus wirtschaftlicher Sicht gut, denn sie wird immer mehr Lieferungen zu bewältigen haben.

Individualität steht bei Kunden hoch im Kurs. (#04)

Individualität steht bei Kunden hoch im Kurs. (#04)

Spezielle Verpackungen für spezielle Warengruppen

Der Anteil spezieller Waren wie Flüssiges, Zerbrechliches, Frisches, Tiefgefrorenes oder sehr Schweres wird immer weiter ansteigen. Hier ergeben sich aus Sicht von Logistikunternehmen mögliche neue oder ausbaufähige Geschäftsfelder, denn nicht jedes Logistikunternehmen ist in der Lage, alle Warengruppen zu transportieren.

Unabhängig davon, dass die Fahrzeuge und Lagerhallen beispielsweise für Tiefkühlprodukte oder Frischwaren besondere gesetzliche Anforderungen erfüllen müssen, bestehen auch ganz besondere Anforderungen an die Verpackung. Sie müssen nämlich je nach Warengruppe ganz spezielle Risiken abdecken.

  • Bei gekühlten Produkten müssen sie so konzipiert sein, dass die Kühlkette, also die Kette im temperaturgeführten Verkehr, nicht unterbrochen wird. Zugleich müssen sie stapelbar, nicht zu schwer und sehr stabil sein.
  • Verpackungen für Zerbrechliches müssen entsprechend ausgepolstert werden, doch auch die Verpackung selbst muss den manchmal rauen Verhältnissen beim Transport standhalten. Werden die Pakete nicht richtig gehandhabt, kann es zu Schäden kommen. Um dem vorzubeugen, sollten zerbrechliche Waren besonders gut im Karton gesichert werden und der Karton selbst sollte entsprechend gekennzeichnet sein. Ein auffälliges Klebeband mit dem Hinweis „Vorsicht zerbrechlich“ oder “Bruchgefahr – Glas“ ist ein optischer Hinweis an die Logistikmitarbeiter, sorgfältig mit dem Paket umzugehen.
  • Sehr dünnes Glas ist für die Logistik nach wie problematisch, weil der Bruch bereits durch geringe Erschütterungen stattfinden kann. Dünnwandige Weingläser oder andere sehr filigrane Glasprodukte müssen deshalb wesentlich aufwändiger verpackt werden. Zum einen sollte jedes einzelne Glas mit einem Trennkarton vor den anderen Gläsern geschützt werden. Ideal ist eine Kartonage mit Wellschicht geeignet. Die Hohlräume sollten zusätzlich mit Verpackungschips oder Verpackungsflocken ausgepolstert werden. Die oft verwendete Kombination aus Papier und Luftpolsterfolie schützt die hoch zerbrechlichen dünnen Gläser nicht im ausreichenden Maße.
  • Flüssigkeiten zu verschicken ist ebenfalls ein Sonderfall. Befindet sich die Flüssigkeit in Flaschen, sollten die Vorsichtsmaßnahmen mindestens denen der zerbrechlichen Waren entsprechen. Darüber hinaus empfiehlt sich eine wasserdichte Verpackung, in der die Ware ins Paket gelegt wird.
Die Produkte unbeschädigt zum Kunden zu transportieren steht an oberster Stelle. Allerdings dürfen Versender nicht vergessen, dass der Kunde das Paket öffnen und auspacken muss. (#03)

Die Produkte unbeschädigt zum Kunden zu transportieren steht an oberster Stelle. Allerdings dürfen Versender nicht vergessen, dass der Kunde das Paket öffnen und auspacken muss. (#03)

Bei aller Sicherheit die Optik nicht vergessen

Die Produkte unbeschädigt zum Kunden zu transportieren steht an oberster Stelle. Allerdings dürfen Versender nicht vergessen, dass der Kunde das Paket öffnen und auspacken muss. Deshalb sollte die Verklebung des Kartons nicht allzu übertrieben ausfallen. Der Kunde muss in der Lage sein, es mit haushaltsüblichen Mitteln zu öffnen. Sicherheit ist wichtig, doch die Optik spielt für Kunden ebenfalls eine Rolle. Dabei geht es nicht alleine um die äußere Erscheinung, sondern vor allem auch darum, was der Kunde sieht, wenn er das Paket öffnet. Denn, wie eingangs schon erwähnt, das Öffnen des Pakets ersetzt das ursprüngliche Shoppingerlebnis der Kunden. Am Beispiel von Modeshops lassen sich die möglichen Reaktionen zu unterschiedlichen Verpackungen anschaulich erklären:

Shop 0-8-15 liefert jedes einzelne Kleidungsstück in einer dünnen Plastikfolie verschweißt. Die Waren liegen lieblos und durcheinander in einem dünnen Versandkarton. Öffnet der Kunde den Karton, so stellt er als erstes den sehr preisbewussten Verpackungsansatz fest. Es ist nicht überraschend, dass Kunden die Ware als geringwertig wahrnehmen. Zudem schließen sie unbewusst darauf, dass ihr Stellenwert als Kunde bei dem Shop ähnlich gering sein könnte.

Shop Exklusiv liefert die Kleidung in einer wertigen Box. Öffnet der Kunde den stabilen Karton, der optisch und haptisch an einen Vintage-Reisekoffer erinnert, blickt er zunächst auf dünnes Seidenpapier, das von einem attraktiven Shopsiegel zusammengehalten wird. Aus der Box strömt ein milder, angenehmer Wäscheduft. Die Kleidung ist sorgfältig arrangiert und dem Paket ist eine kleine, süße Aufmerksamkeit beigelegt. Die Wahrnehmung der Ware nach diesem spannenden Öffnungsvorgang ist wesentlich positiver.

Fazit:

Verpackung ist viel mehr, als nur Sicherheit beim Transport. Verpackung übernimmt inzwischen eine weitere Aufgabe viel stärker, als noch vor 10 oder 20 Jahren. Sie repräsentiert das Unternehmen, bei dem die Ware bestellt wurde. Das gilt auch dann, wenn der Shop per Drop-Shipping arbeitet. Die Chancen für die Logistikbranchen liegen darin, diese neue Aufmerksamkeit für Verpackungen aufzunehmen und ihren Kunden maßgeschneiderte, wertige Angebote zu machen.


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