Aufstiegsfortbildung Betriebswirt: Rahmenplan, Prüfungsordnung & Gehalt: Das ist 2021 für Sie drin!

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Die Aufstiegsfortbildung zum Betriebswirt vermittelt das erforderliche Grundwissen für einen vielseitigen Job rund um die Finanzen im Unternehmen. Nach der Fortbildung verbessert sich auch das Gehalt.

Aufstiegsfortbildung Betriebswirt: Rahmenplan zu Lerninhalten

Betriebswirtschaftliches Grundwissen ist für jede unternehmerische Tätigkeit wichtig. Auch Angestellte punkten mit dem Wissen eines Betriebswirtes, der zahlreiche strategische Führungsaufgaben übernehmen kann.

In der Wirtschaft gefragt, in Unternehmen oft händeringend gesucht: Der Betriebswirt gehört definitiv zu den Fachkräften, die in Deutschland nach wie vor fehlen.

Egal ob im Controlling, in Produktion und Marketing, im Einkauf oder Vertrieb: Einsatzmöglichkeiten für ausgebildete und geprüfte Betriebswirte gibt es genügend. Die Aufstiegsfortbildung liefert die nötigen Grundlagen für die abschließende Prüfung.

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer gibt den Lehrplan für den Betriebswirt vor. ( Foto: Shutterstock-Pressmaster )

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer gibt den Lehrplan für den Betriebswirt vor. ( Foto: Shutterstock-Pressmaster )

Rahmenplan Aufstiegsfortbildung Betriebswirt

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer gibt einen Rahmenlehrplan für den Betriebswirt vor, wobei die Aufstiegsfortbildung mit einer entsprechenden Prüfung nach den Richtlinien der IHK endet.

Die folgenden Lerninhalte müssen im Rahmen der Weiterbildungsmaßnahme vermittelt werden:

  • Erkennen und Gestalten von unternehmensspezifischen Strategiefeldern

    Hierbei müssen Trends erkannt und in der Unternehmensstrategie berücksichtigt werden, es geht um die Definition und Umsetzung von Unternehmenszielen sowie um die Berücksichtigung von Personalmanagement und Logistik im Unternehmen.

  • Bewertung der Rahmenbedingungen zur Unternehmensstrategie

    Wirtschaftliche, rechtliche und kulturelle Besonderheiten werden bei der Umsetzung der Unternehmensstrategie auf dem ausländischen Markt bedacht, es geht um die Finanzierung und Liquidität, um das Controlling und die Möglichkeiten des Steuerrechts.

  • Organisation nationaler und internationaler Leistungsprozesse

    Dieser Lernaspekt handelt vor allem von den Möglichkeiten des Marketings sowie von der Finanzierbarkeit verschiedener Vorhaben und Geschäfte des Unternehmens. Auch die Themen Digitalisierung und technologische Entwicklung fallen in diesen Bereich hinein.

  • Gestaltung der Unternehmensorganisation nach strategischen Vorgaben

    Strukturelle Entscheidungen sowie Entscheidungen zum Unternehmensstandort müssen hier berücksichtigt werden. Dazu gilt es, die Maßnahmen für die Personalplanung zu steuern und der Fokus muss auf der Steigerung des Unternehmenswertes liegen.

  • Wahrnehmung von Planung, Steuerung und Überwachung der Unternehmensprozesse

    In diesem Lernbereich werden Managementsysteme behandelt, die sich an den strategischen Vorgaben orientieren, die für das Unternehmen gelten. Zudem sollen Informationssysteme und deren Ausrichtung an den technologischen Entwicklungen berücksichtigt werden, es geht um die Themenbereiche Personalmanagement und Wertemanagement.

Ohne gute Vorbereitung ist die Prüfung nicht zu schaffen. ( Foto: Shutterstock-Prostock-studio  )

Ohne gute Vorbereitung ist die Prüfung nicht zu schaffen. ( Foto: Shutterstock-Prostock-studio )

Aufstiegsfortbildung Betriebswirt: Gut vorbereitet zur Prüfung

Die Aufstiegsfortbildung zum Betriebswirt weist einige Unterschiede zum Fachwirt auf. So ist Letztere ein Fachmann für eine bestimmte Branche, während der Betriebswirt vor allem mit den funktionellen Aufgaben im Unternehmen betraut wird.

Die Aufstiegsfortbildung zum Betriebswirt endet mit einer Prüfung, zu der die Teilnehmer zugelassen werden, die die Weiterbildung erfolgreich bis hierhin abgeschlossen haben oder die bereits eine Aufstiegsfortbildung zum Fachwirt mit anschließender Prüfung absolviert haben. Auch eine vergleichbare kaufmännische Fortbildungsprüfung befähigt zur Prüfung durch die IHK.

Des Weiteren wäre eine mindestens dreijährige Berufspraxis nach abgeschlossener Berufsausbildung in einem anerkannten Beruf ein möglicher Weg zur IHK-Prüfung des Betriebswirts.

Die Prüfung zum Betriebswirt

Die Prüfung zum Betriebswirt (nach erfolgter Aufstiegsfortbildung) gliedert sich in drei Teile:

  1. Wirtschaftliches Handeln und Leistungsprozesse im Betrieb
  2. Management und Unternehmensführung
  3. Projektarbeit

Die Prüfung selbst besteht aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil sowie aus einem projektbezogenen Fachgespräch. Auf Letzteres kann verzichtet werden, wenn bereits die vorigen beiden Prüfungsteile nicht mindestens mit „ausreichend“ bewertet worden sind. Die Prüfung gilt als bestanden, wenn in allen drei Teilen mindestens die Note „ausreichend“ vergeben werden konnte. Die Prüfungsordnung für Betriebswirte erklärt dazu die Einzelheiten.

Ist die Prüfung bestanden ist die Freude groß ( Foto: Shutterstock- Dmytro Zinkevych)

Ist die Prüfung bestanden ist die Freude groß ( Foto: Shutterstock- Dmytro Zinkevych)

Das Gehalt des Betriebswirts: Aufstiegsfortbildung mit monetärem Erfolg?

Nach erfolgreich absolvierter Aufstiegsfortbildung zum Betriebswirt sind sich Befragte einig: Das hat sich gelohnt – nicht nur fachlich, sondern auch finanziell! Durchschnittlich verdient ein Betriebswirt nach seiner Aufstiegsfortbildung zwischen 450 und 900 Euro mehr Gehalt, wobei dies natürlich auf die Stelle ankommt, die er oder sie im Unternehmen bekleidet.

So viel verdient der Betriebswirt nach der Aufstiegsfortbildung

Nach der Prüfung zum Betriebswirt bzw. nach erfolgreich absolvierter Aufstiegsfortbildung bringt der Mitarbeiter eine deutlich höhere Qualifikation mit. Er kann eine wichtige Schlüsselposition im Unternehmen einnehmen und ist letzten Endes für den Gewinn und den Erfolg des Unternehmens mit verantwortlich.

Finanziell bewegt sich der persönliche Erfolg ab 3.400 Euro im Monat aufwärts, wobei auch Gehälter bis 5.100 Euro monatlich möglich sind. Dabei sind die Gehälter regional sehr verschieden. Ein Betriebswirt in Berlin verdient teilweise bis zu 10.500 Euro brutto im Monat, während der Spitzenverdienst in Leipzig gerade einmal bei rund 5.600 Euro im Monat liegt.

Wichtige Einflussfaktoren für das Gehalt als Betriebswirt

Die folgenden Faktoren spielen bei der Gestaltung des Gehalts eines Betriebswirts eine erhebliche Rolle. Wichtig: Die erfolgreich abgelegte Prüfung nach der Aufstiegsfortbildung liegt vor, denn nur mit dem Nachweis der entsprechenden Ausbildung lassen sich wirklich gute Gehälter erzielen.

  • Unternehmensstandort

    Wie bei den Spitzengehältern bereits erkennbar ist, spielt der Standort des Unternehmens bei der Höhe des Gehalts für den Betriebswirt eine nicht unerhebliche Rolle. Wirtschafts- und Ballungszentren zeigen sich im Vergleich als deutlich lukrativer als der ländliche Bereich zum Beispiel im Osten Deutschlands. Auch in der Umgebung großer Städte werden vergleichsweise hohe Gehälter gezahlt.

  • Unternehmensgröße

    Besonders hohe Gehälter für einen Betriebswirt sind in börsennotierten und internationalen Unternehmen zu finden. Mittelständische Betriebe zahlen oft weniger, außerdem muss ein Betriebswirt in kleinen Unternehmen oft zahlreiche Aufgaben übernehmen, die über sein eigentliches Aufgabengebiet hinausgehen.

  • Verantwortung und Aufgaben

    Je größer die Verantwortung ist, die der Betriebswirt im Unternehmen tragen muss, desto mehr verdient er. Kommen noch weitere Qualifikationen hinzu und können dementsprechend andere Aufgaben übernommen werden, steigt das Gehalt ebenso an.

  • Erfahrung

    Individuelles Spezialwissen oder weitere Fortbildungen sind Garanten für einen guten Verdienst als Betriebswirt. Auch Aufenthalte im Ausland sind hierbei positiv zu bewerten.

Klar sollte die Mühe auch belohnt werden. ( Foto: Shutterstock-Andrey_Popov )

Klar sollte die Mühe auch belohnt werden. ( Foto: Shutterstock-Andrey_Popov )

Einstiegsgehälter für Betriebswirte

Das Einstiegsgehalt für einen Betriebswirt liegt derzeit bei rund 3.300 Euro, wobei auch hier die oben genannten Faktoren eine Rolle spielen. Ein kleines Unternehmen im ländlichen Raum wird deutlich weniger zahlen als ein Unternehmen in München oder Berlin.

Tipp: Wer mit dem Einstiegsgehalt unzufrieden ist, kann sich auch in einem anderen Unternehmen neu orientieren. Es gibt Aussagen dazu, dass das Einstiegsgehalt maßgeblich für die weitere Gehaltsentwicklung ist.

Das heißt, wer bereits zu Beginn seiner Tätigkeit als Betriebswirt sehr wenig Geld ausgezahlt bekommt, wird auch keinen großen finanziellen Sprung im Sinne einer Gehaltserhöhung machen können. Profis empfehlen gar regelmäßige Unternehmenswechsel, mit denen sich angeblich auch die Aufstiegschancen verbessern ließen.

Tipp: Unterschieden wird zum Beispiel zwischen dem Betriebswirt und dem Technischen Betriebswirt. Die Einkommensunterschiede zwischen diesen beiden Berufen sind aber gering.

Tipp: Eine weitere Aufstiegsfortbildung kann zum Abschluss als Fachwirt führen. Auch damit ist das Gehalt noch einmal um einen gewissen Betrag aufzustocken. Die Kosten für eine solche Weiterbildung amortisieren sich vergleichsweise schnell, da das Gehalt nach erfolgter Prüfung im neuen Job meist deutlich höher ist als vorher. Allerdings erfordert der Beruf des Betriebswirtes auch eine hohe Leistungsbereitschaft sowie die Motivation, das Unternehmen weiter voranzubringen.

Der Erfolg des Unternehmens hängt nicht zuletzt vom Einsatzwillen derjenigen ab, die mit den Finanzen, mit der Finanzplanung und mit dem Marketing betraut sind und das sind nun einmal die Betriebswirte der Firma.

Nicht nur kaufmännische Aufgaben warten auf den Betriebswirt ( Foto: Shutterstock-Roman Samborskyi )

Nicht nur kaufmännische Aufgaben warten auf den Betriebswirt ( Foto: Shutterstock-Roman Samborskyi )

Häufig gestellte Fragen zur Aufstiegsfortbildung zum Betriebswirt

Was macht ein Betriebswirt?

Der Betriebswirt kümmert sich um den Bereich des Rechnungswesens, kalkuliert Budgets und überwacht deren Einhaltung. Er ist in die Finanzplanung des Unternehmens eingebunden. Auch im Marketing kann der Betriebswirt eingesetzt werden und muss hier die Ausgaben genau planen. Er ist für alle finanztechnischen Aufgaben im Unternehmen zuständig.

Was unterscheidet den Betriebswirt vom Fachwirt?

Betriebswirte befassen sich mit dem kaufmännischen und betriebswirtschaftlichen Bereich und sind nicht auf eine bestimmte Branche spezialisiert. Fachwirte hingegen bringen eine Ausbildung mit, die auf eine bestimmte Branche bezogen ist.

Was ist der Unterschied zwischen Anpassungsfortbildung und Aufstiegsfortbildung?

Bei der Anpassungsfortbildung gibt es keine Änderungen im beruflichen Profil, das Niveau der Fähigkeiten und Fertigkeiten bleibt gleich bzw. an aktuelle Anforderungen angepasst. Bei der Aufstiegsfortbildung wird ein höheres Niveau erreicht, die Qualifikation wird verbessert.

Was ist eine Anpassungsfortbildung?

Durch die Anpassungsfortbildung sollen Fähigkeiten und Kenntnisse eines Berufstätigen an aktuelle Erfordernisse angepasst werden. Ein Beispiel dafür ist die Einführung
einer neuen Software im Unternehmen, deren Anwendung im Rahmen einer Anpassungsfortbildung vermittelt wird.

Was versteht man unter Anpassungsweiterbildung?

Die Anpassungsweiterbildung vermittelt neue Kenntnisse, die im aktuellen Job angewendet werden sollen. Damit soll sichergestellt werden, dass der Arbeitnehmer den Anforderungen seiner derzeitigen Stelle gerecht werden kann.

Was ist eine Erhaltungsfortbildung?

Die Erhaltungsfortbildung gehört zur beruflichen Fortbildung und wird vom derzeitigen Arbeitgeber finanziert. Sie ist darauf ausgerichtet, den derzeitigen Anforderungen im Job gerecht zu werden und finden meist zur normalen Arbeitszeit statt.

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