Die Erfindung des Rades, das als eine Vorrichtung, die sich um ihre Achse dreht, beschrieben wird, liegt um 3.500 vor Christus. Sie legte den wichtigen Grundstein für die Logistik. Bereits damals erkannten die Menschen den großen Nutzen, denn damit näherte sich das Tragen schwerer Lasten seinem Ende. Anfangs wurden Räder insbesondere in der Landwirtschaft eingesetzt. Archäologische, etwa 750.000 Jahre alte Funde belegen die frühe Erkenntnis in der Altsteinzeit, dass sich durch Rollen schwere Objekte leichter transportieren lassen.
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Bedeutung der Logistik vom Industriezeitalter bis heute
Im Zeitalter der Industrialisierung stellte die Logistik eine wichtige Basis für die volks- und betriebswirtschaftliche Arbeitsteilung im großen Rahmen dar. Verkehrsmittel mussten erschaffen sowie Wege errichtet werden. Vor allem waren hier Straßenbauer und Handwerker gefragt. Auch die richtige Standortwahl spielte eine wichtige Rolle, denn von ihr hing die wirtschaftliche Bedienung der Märkte ab. Darüber hinaus lag der Fokus auf der Minimierung von Transportkosten. Es verwundert somit nicht, dass die Standorttheorie einen bedeutenden Teil der klassischen Betriebswirtschaft darstellte. Weiterhin war das Heer auf die sich stetig weiter entwickelnde Logistik angewiesen.
Ihre Bedeutung in volks- und betriebswirtschaftlicher Hinsicht spiegelt sich in vielen Bereichen wider. So sorgt sie beispielsweise – früher wie heute – für zahlreiche Arbeitsplätze. Noch immer ist der Transport von Gütern und Co. von einem Ort zum anderen von großer Relevanz. Trotzdem hat sich das Gesicht der Logistik deutlich verändert. Mittlerweile müssen die Branche sowie Unternehmen die gesamte Lieferkette im Auge behalten. Die sogenannte Supply Chain ermöglicht die organisatorische und technische Optimierung in der Beschaffungs-, Lager- sowie Distributionslogistik.
Das aktuelle Logistikwesen
Im Zuge der historischen Entwicklung der Logistikbranche haben sich bestimmte Kriterien herauskristallisiert, die ihre Aufgaben und Ziele zusammenfassend beschreiben.
Bekannt sind sie unter der Bezeichnung 6 R der Logistik, wobei sich alles um die Lieferung der:
- richtigen Ware,
- zum richtigen Zeitpunkt,
- in der richtigen Zusammensetzung bzw. Menge,
- richtigen Qualität,
- zum richtigen Preis
- und am richtigen Ort.
Allgemein gelten folgende Spezifikationen als Teilbereiche der Logistik:
- Lagerlogistik
- Transportlogistik
- Intralogistik
- Verpackungslogistik
- Informationslogistik
- Filiallogistik
- Letzte-Meile-Logistik
In bestimmten Anwendungskontexten gibt es darüber hinaus eigene Logistikbegriffe, darunter die Kontrakt-, Krankenhaus- sowie Pharmalogistik. Die jeweiligen Bezeichnungen begründen sich auf die speziellen Umstände in diesen Bereichen, die sich zum Beispiel in der Umzugslogistik wie folgt darstellen:
Sie gilt als eine spezielle Branche innerhalb des Transportsektors. Viele zusätzliche Dienstleistungen stehen in der Umzugslogistik im Angebot, die in vielen Sparten des Transportgewerbes keinerlei Rolle spielen.
Dazu gehören:
- vor dem Transport steht die Besichtigung von Mobiliar und Co. sowie eine Schätzung der benötigten Laderaumkapazität an
- Bereitstellung von hochwertigem Verpackungsmaterial für Güter jeder Art
- bei Vereinbarung eines Full Services Zurverfügungstellung von Personal für Demontagen, Verpackungsarbeiten, Be- sowie Entladung und Montage am Zielort, den professionelle Unternehmen wie Stark Umzüge mit Hauptsitz in Mainz, das von Privat- über Firmen- und weltweite Umzüge bis zu Kunst- sowie Schwerguttransporte und Lagerung eine bereitgefächerte Angebotspalette bereithält,
- Entsorgung von Gütern und Verpackungen sowie Einlagerungen
- Spezialtransporte, zum Beispiel von EDV-Anlagen und Rechenzentren
Unterschiedlichste Berufssparten arbeiten Hand in Hand in der Logistik
Im Laufe der Zeit lösten automatisierte innerbetriebliche Materialflüsse die manuellen Förderung-, Lager- sowie Transportvorgänge ab. Flaschenzüge, Förderbänder und Transportkarren finden sich kaum noch in Betrieben. Vielmehr erleichtern hochtechnisierte und -automatisierte Anlagen mit innovativer Informationstechnik die Arbeiten in der Logistikbranche. Einen wichtigen Beitrag dazu leisten insbesondere Maschinenbau- und Elektroingenieure sowie Informatiker.
Eine Vielzahl an Consulting-Unternehmen steht für die Optimierung sämtlicher Vorgänge in der Logistik zur Verfügung. Zudem widmen sich ihr zahlreiche Betriebe der Automatisierungstechnik sowie Software- und Hardwareunternehmen. Menschen verschiedenster Berufssparten, darunter Ingenieure, Informatiker und Betriebswirtschaftler arbeiten Hand in Hand. Fakt ist: In der Logistikbranche dreht sich alles um Materialflüsse in Distributionszentren, Unternehmen des produzierenden Gewerbes und des Handels. Diese müssen jederzeit organisiert, gesteuert, realisiert und optimiert werden.
Die Intralogistik
Vermehrt wird heute der gesamte Logistiksektor, der interne/innerbetriebliche Lösungen in der zuvor beschriebenen Form anbietet, „Intralogistik“ genannt. Selbstverständlich beinhaltet das allumfassende Berufsfeld der Logistik auch den außerbetrieblichen Bereich des Transportes. Letzterer stellt im Grunde genommen einen eigenständigen Berufszweig dar: Transport und Verkehr. Unternehmen stehen unter einem Kosten- und Erfolgsdruck – daraus resultiert die starke Betriebsamkeit auf dem Gebiet der Logistik.
Die Absatzzahlen zur Gewinnsteigerung zu erhöhen, stellt eine große Herausforderung für Betriebe dar. Je schwieriger diese ist, desto mehr liegt die Hauptkonzentration der Unternehmen auf dem Kostenfaktor. Es ist bekannt, dass die Einsparpotentiale sowohl in der externen als auch internen Logistikbranche hoch sind. Weiterhin liegt der Fokus im Rahmen der Globalisierung auf dem Standort. Dies hat zur Folge, dass immer mehr Betriebe eine Komplett- oder Teilverlagerung ins Ausland vornehmen.
Infos für alle Interessierten, die in die Logistik einsteigen möchten
Wer seinen Berufsweg in Richtung Logistikbranche plant oder auch fortsetzen möchte, verschafft sich am besten einen Überblick sowohl über ihren aktuellen als auch zukünftigen Stand. Grundsätzlich gilt wie in jedem anderen Beruf auch Folgendes:
Je spezieller das Produktangebot oder die Dienstleistungen einer Branche sowie je kleiner sie und je schlechter die Zukunftsprognosen sind, desto geringer sind die Karrierechancen.
Daher müssen Einsteiger in einen Berufszweig damit rechnen, diesen früher oder später wieder verlassen zu müssen. Handelt es sich um einen gestandenen Ingenieur, der in die Logistikbranche wechselt, steht schlimmstenfalls das Aus seiner Karriere an.
Allerdings präsentiert sich die Logistik seit Langem als zukunftsträchtiger Bereich mit folgenden Eckdaten:
- rund 279 Milliarden Euro setzte die Logistikbranche im Jahr 2020 um
- gegenüber dem Vorjahr ist damit der Umsatz zwar leicht zurückgegangen, zuvor stieg er jedoch seit dem Jahr 2010 kontinuierlich an
- laut Einschätzung der Bundesvereinigung Logistik wäre ohne die Corona-Pandemie der Umsatz im Jahr 2020 angestiegen
- vor allem mittelständische Unternehmen sind im Logistiksektor aktiv, daneben auch große Konzerne
- das umsatzstärkste deutsche Unternehmen in der Logistik war im Jahr 2019 die Deutsche Post DHL Group
- zu den weiteren Größen unseres Landes zählen beispielsweise die Deutsche Bahn, Kühne + Nagel sowie Dachser
- innerhalb Europas weist Deutschland den größten Umsatzmarkt auf
Die größte Bedeutsamkeit für die positive Zukunft der Branche hat die außerbetriebliche Logistik. Sie nimmt als Arbeitgeber eine Spitzenposition ein, zudem stellt sie einen der größten Wirtschaftssektoren dar. Mit ihr (in etwa) mithalten kann lediglich der Maschinenbau. Deutlich weniger Mitarbeiter finden unter anderem Beschäftigung in der Automobil-, Elektrotechnik-, Nahrungsmittel-, Metall sowie Chemieindustrie.
Arbeitsplätze in der Logistik für Ingenieure
Es ist nicht ganz einfach, in der Logistikbranche die Zahlen der Stellenangebote explizit zu erfassen. Die Mehrzahl der Unternehmen hat sich der Lieferung von Anlagen, Maschinen, Informationstechnologien, Dienstleistungen und vielem mehr verschrieben.
Nur ein Teil ihres Angebotes macht intralogistische Lösungen aus. Das bedeutet, diese Betriebe sind anderen Berufszweigen zugeordnet. Dazu gehören zum Beispiel der Anlagenbau, die Elektrische Antriebs- und Steuerungstechnik, Unternehmensberatung sowie IT.
Schaut man sich nur die außerbetriebliche Logistik an, die den Transport, Umschlag und das Lagern von Gütern beinhaltet, stellt sich die Detailauswertung etwas leichter dar. Allein aus der Aufgabenstellung ergibt sich, dass Ingenieure nur einen verhältnismäßig kleinen Anteil an der gesamten Mitarbeitergruppe innehalten.
Einfluss des verdeckten Arbeitsmarktes
Auch wenn es zunächst etwas verwirrend klingt, die Zahl der Stellenangebote in der Logistikbranche spiegelt nur im Ansatz das Quantum der wirklich zu besetzenden Positionen wider. Grund dafür ist, dass in schwierigen Arbeitsmarktzeiten Unternehmen erfahrungsgemäß mit vielen Initiativbewerbungen konfrontiert werden, die zu „ungeplanten“ Stellenbesetzungen führen. Außerdem werden häufig Vakanzen direkt unternehmensintern besetzt. Daher tauchen sie auf dem Arbeitsmarkt erst gar nicht auf.
Berufe in der Logistik
Ebenso komplex wie die Logistikbranche stellt sich auch deren Berufsvielfalt dar, darunter neben vielen anderen:
- Logistikmanager
- Supply Chain Manager
- Key Account Manager Logistik
- Verkehrsleiter
- Disponent
- Logistik-Ingenieur
- IT-Fachkraft Logistik
- SAP Consultant Logistik
- Gefahrengutbeauftragter
- Einkäufer Logistik
- Logistik-Controller
- Marketing-Referent Logistik
- Kommunikationsmanager Logistik
- Wissenschaftlicher Mitarbeiter Logistik