Im Rahmen eines Pilotprojekts haben der Rheinmetall-Konzern, die Gemeinde Nörvenich und die Westenergie AG begonnen, die von Rheinmetall entwickelten Ladebordsteine im öffentlichen Verkehrsraum zu erproben. Das Hauptziel des Projekts besteht darin, die Integration und Pilotierung der Ladebordsteine an zwei verschiedenen Standorten zu testen. Die Gemeinde Nörvenich, mit ihren rund 12.000 Einwohnern im Einzugsgebiet des Ballungsraums Köln, bietet einen optimalen Testraum für die innovative Ladeinfrastruktur. Der offizielle Startschuss für das Pilotprojekt fiel am 29. April 2024.
Innovative Lösung für Ladeinfrastruktur in kleinen Gemeinden
Das Pilotprojekt baut auf dem erfolgreichen Einsatz von Ladebordsteinen im Ballungsgebiet von Köln auf und adressiert die spezifischen Herausforderungen, vor denen sowohl große Städte als auch kleine Gemeinden stehen. Die begrenzte Verfügbarkeit von Flächen, städtebauliche Restriktionen und der hohe Parkdruck erschweren die Installation von herkömmlichen Ladesäulen. Die Integration der Ladeinfrastruktur in Bordsteine bietet eine kostengünstige und platzsparende Lösung, die auch in kleinen Gemeinden eine flächendeckende Ladeinfrastruktur ermöglicht.
Die Integration des Elektronikmoduls in einen Bordstein ermöglicht die Installation von Ladeinfrastruktur an Standorten, wo herkömmliche Ladesäulen nicht möglich sind. Rheinmetalls Ladebordsteine fügen sich nahtlos in das Straßenbild ein und tragen somit zur unauffälligen Integration von E-Mobilität bei. Christoph Müller, Divisionsleiter Power Systems, betont die Notwendigkeit einer flächendeckenden, unkomplizierten und zuverlässigen Ladeinfrastruktur für alle Nutzer.
Der Rheinmetall-Ladebordstein ermöglicht Menschen, die in Wohnungen oder Einfamilienhäusern ohne eigenen Stellplatz wohnen, den Einstieg in die Elektromobilität. Anders als herkömmliche Ladesäulen kann der Ladebordstein direkt am Stellplatz im öffentlichen Raum installiert werden, ohne den Gehweg zu beeinträchtigen. Dadurch entfällt die Notwendigkeit, eine Wallbox anzubringen oder ein Kabel über den Gehweg zu verlegen. Der Ladebordstein bietet somit eine praktische und unkomplizierte Lademöglichkeit für Elektrofahrzeuge.
Im Rahmen des Pilotversuchs hat die Gemeinde Nörvenich in Zusammenarbeit mit der Westenergie Metering geeignete Flächen für die Installation von Ladepunkten zur Verfügung gestellt. Die Standorte wurden sorgfältig ausgewählt und umfassen zwei verschiedene Bereiche in Eschweiler über Feld und Nörvenich. Die erforderlichen Anschluss- und Tiefbauarbeiten wurden schnell und effizient von einem renommierten Tiefbauunternehmen durchgeführt.
Die Westenergie AG ist ein bedeutender regionaler Energiedienstleister und Infrastrukturanbieter in Deutschland. Mit einem Erdgasnetz von rund 37.000 Kilometern und einem Stromnetz von circa 196.000 Kilometern Länge versorgt die Westenergie-Gruppe Millionen von Haushalten und Unternehmen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen. Als Teil der E.ON SE trägt das Unternehmen mit rund 10.000 Mitarbeitern und 1.400 kommunalen Partnerschaften wesentlich zur Entwicklung einer klimaneutralen Region bei.
Die von Rheinmetall entwickelte Lösung ermöglicht eine schnelle und kostengünstige Installation von öffentlichen Ladepunkten für Elektrofahrzeuge. Dabei wird die vorhandene städtische Infrastruktur genutzt und die Ladeleistung beträgt bis zu 22 kW. Der Ladebordstein ergänzt die herkömmlichen Ladesäulen und kann nahezu überall installiert werden. Dies ist insbesondere für Infrastrukturanbieter wie die Westenergie von großer Bedeutung, da eine zuverlässige und flächendeckende Ladeinfrastruktur angeboten werden kann, auch an Standorten, an denen herkömmliche Ladesäulen nicht möglich sind.
Rheinmetall legt höchsten Wert auf die Sicherheit ihrer Systeme. Die Ladebordsteine wurden einer umfangreichen Testreihe unterzogen, um ihre Zuverlässigkeit und Sicherheit zu gewährleisten. Dies stellt sicher, dass sie den hohen Anforderungen im öffentlichen Raum gerecht werden. Mit diesem Pilotprojekt trägt Rheinmetall aktiv zur Förderung der Elektromobilität bei und übernimmt Verantwortung für eine nachhaltige Zukunft.
Das Pilotprojekt zur Erprobung von Ladebordsteinen bietet zahlreiche Vorteile, da die Integration der Ladeinfrastruktur in vorhandene Bordsteine eine einfache Installation an Standorten ermöglicht, an denen normalerweise keine Ladesäule möglich wäre. Dies ist insbesondere für kleinere Gemeinden von großer Bedeutung, um die Mobilitätswende voranzutreiben. Die Ladebordsteine sind nahezu unsichtbar und passen sich perfekt in das Straßenbild ein. Die Lösung ist flexibel skalierbar und bietet eine zuverlässige Ladeinfrastruktur, selbst in ländlichen Gebieten. Durch die schnelle Installation von frei zugänglichen Ladepunkten trägt das Projekt zur Umsetzung ehrgeiziger Klimaschutzziele bei und erhöht die langfristige Attraktivität der Kommune für ihre Bewohner.
Das Pilotprojekt markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung einer flächendeckenden und zuverlässigen Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Durch die Integration der Ladeinfrastruktur in Bordsteine wird eine innovative Lösung geschaffen, die den Ausbau der Elektromobilität in Städten und Gemeinden erleichtert. Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Rheinmetall, der Gemeinde Nörvenich und der Westenergie AG verdeutlicht das Engagement der verschiedenen Akteure für eine nachhaltige und zukunftsfähige Mobilität.