E-Commerce-Logistik: übliche Lösungen und zu erwartende Veränderungen

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Als E-Logistik abgekürzt, ist die Logistik rund um den Verkauf in Onlineshops von größter Bedeutung. Dabei stellt die E-Commerce-Logistik hohe Anforderungen und muss sowohl flexibel als auch individuell anpassbar sein. Zahlreiche Leistungen werden durch die E-Logistik übernommen.

E-Commerce-Logistik: umfassende Leistungen für maßgeschneiderte Lösungen

Die Welt ist online und was nicht im Internet zu finden ist, geht unter. So einfach lässt sich der aktuelle Markt zusammenfassen, bei dem selbst ältere und nicht zwingend internet-affine Menschen verstärkt im Netz nach dem suchen, was sie benötigen. Auch große Unternehmen bestellen längst nicht mehr durch Übermittlung einer ausgefüllten Bestellliste per Fax, sondern nutzen den Onlineshop des Großhändlers oder Herstellers. Das bedingt freilich, dass diese einen übersichtlichen Onlineshop erstellen und ständig aktualisieren, sodass die Kunden genau das finden, was sie suchen. Das E-Commerce boomt und mit ihm die zugehörige Logistik. Ohne diese ginge nichts, denn die Kunden wollen nicht nur Produkte bequem bestellen, sondern sie auch so schnell wie möglich erhalten. Am besten als Same-Day-Delivery, die mittlerweile für einen nur geringen Aufpreis zu buchen ist.

Das ist E-Commerce-Logistik

Als E-Commerce-Logistik wird die gesamte Logistik bezeichnet, die beim Onlineverkauf nötig ist.

Sie muss maßgeschneidert sein, denn die Produktart muss ebenso berücksichtigt werden wie spezifische Kundenwünsche.

Verschiedene Leistungen entlang der Logistikkette werden dabei geboten:

Als E-Commerce-Logistik wird die gesamte Logistik bezeichnet, die beim Onlineverkauf nötig ist. (Foto: AdobeStock - 844007956  peopleimages.com)

Als E-Commerce-Logistik wird die gesamte Logistik bezeichnet, die beim Onlineverkauf nötig ist. (Foto: AdobeStock – 844007956 peopleimages.com)

  • Annahme der Produkte und laufende Qualitätskontrolle
  • Lagerung der Waren
  • Einpflegen der Produkte in Warenwirtschaftssysteme
  • Warenentnahme nach Bestellung, Verpackung und Etikettierung
  • Übergabe der gepackten Versandkartons an den Paketdienstleister
  • Sendungsverfolgung
  • Lieferverwaltung

Die E-Commerce-Logistik umfasst damit den gesamten Lieferprozess, der von der ersten Belieferung des Lagers bis hin zur Auslieferung der bestellten Waren an den Kunden reicht.

Planung, Lagersteuerung und Verwaltung sämtlicher Informationen gehören zu den typischen Logistikleistungen dazu. Auch die Retourenabwicklung muss hinzugerechnet werden.

Diese E-Commerce-Lösungen sind üblich

Es gibt viele verschiedene zahlreiche Trends für das E-Commerce. Die meisten davon befassen sich vor allem mit der Steigerung der Logistikeffizienz, um Prozesse wirtschaftlicher und zügiger zu machen. Betreiber von Onlineshops können daher auf verschiedene Logistiklösungen für das E-Commerce zurückgreifen. Zu nennen ist hier zum Beispiel:

  • Dropshipping: Die Betreiber eines Onlineshops führen die betreffenden Waren nicht im Lager und haben durch den fehlenden eigenen Lagerbestand ein geringes Verlustrisiko.

    Beim Dropshipping übernimmt der Lieferant die Lagerverwaltung, die Bearbeitung der Bestellungen sowie deren Versand. Bestellt ein Kunde Ware, wird diese direkt vom Lieferanten aus dessen Lager an den Kunden geschickt.

    Das Dropshipping ist für Betreiber von Onlineshops nicht die beste Wahl, da die Gewinnspanne gering ist und das Kundenerlebnis nicht direkt beeinflussbar ist.

  • Beim Dropshipping übernimmt der Lieferant die Lagerverwaltung, die Bearbeitung der Bestellungen sowie deren Versand. (Foto: AdobeStock - 748341886  ivanko80)

    Beim Dropshipping übernimmt der Lieferant die Lagerverwaltung, die Bearbeitung der Bestellungen sowie deren Versand. (Foto: AdobeStock – 748341886 ivanko80)

  • eFullfillment: Dabei hat sich ein Dienstleister auf das eFullfillment spezialisiert, der das nötige Wissen und die Technologie zur Abwicklung der Bestellungen mitbringt. Der Onlineshop-Betreiber trägt die Kosten für den Warenbestand und das Lager, er ist für den Einkauf und den Verkaufsprozess gleichermaßen verantwortlich. Der Onlineshop-Betreiber hat zudem die Kontrolle über den Warenbestand. Der Einfluss auf das Kundenerlebnis fehlt aber auch hier.
  • E-Commerce-Logistik: Sie ist für Onlineshops mit kleinem Warensortiment besonders gut geeignet und erlaubt den einfachen Versand der Produkte. Wächst der Shop, muss meist ein größeres Lager gemietet werden, die Lagerung der Produkte im eigenen Haus ist meist nicht mehr möglich. Außerdem braucht der Onlineshop-Betreiber bei Wachstum seines Shops mehr Personal und weiteres Equipment. Er muss die Auslieferung der Bestellungen organisieren und nutzt dafür eigene oder beauftragte Transportmittel. Der Vorteil liegt in der vollen Kostenkontrolle. Zudem sind die Gewinnmargen deutlich höher. Gleichzeitig sind die Aufwendungen für Personal und Lagerung der Produkte deutlich höher.

Besonderheiten bei der E-Commerce-Logistik

Die E-Commerce-Logistik erlaubt die volle Kostenkontrolle sowie die Beeinflussung des Kundenerlebnisses bei der Lieferung. Dabei hat sich das E-Commerce ohnehin schon bestmöglich angepasst, denn es entwickelte sich aufgrund der starken Nachfrage der Verbraucher, die mehr und mehr im Internet einkaufen wollten. Für viele Unternehmen ist die gebotene E-Logistik eine große Erleichterung, denn Bestellungen und Lieferungen sind damit so einfach wie nie. Allerdings sind auch strukturelle Veränderungen in Bezug auf die Lieferketten und den Warenverkehr möglich. Sortimente werden der Nachfrage angepasst, Lieferzeiten verkürzen sich bis auf die Lieferung am gleichen Tag. Gleichzeitig entstehen neue Fulfillment-Zentren überall dort, wo die Nachfrage besonders hoch ist.

Veränderungen durch die E-Commerce-Logistik

Die Entwicklungen im Bereich des E-Commerce haben dazu geführt, dass das Liefervolumen deutlich gewachsen ist. Vor allem Lieferungen auf der sogenannten „letzten Meile“ haben sich vervielfacht. Mittlerweile entfällt über die Hälfte aller Paketzustellungen auf diese letzte Meile. Der Druck, möglichst am gleichen oder spätestens am nächsten Tag zu liefern, wächst in gleichem Maße.

Die Lieferkette wurde damit deutlich verändert und auch die Zusammensetzung der Logistikflotten musste angepasst werden. Inzwischen sind es vor allem kleine Lkw und Transporter, die die Auslieferungen vornehmen. Sie sind schneller und auf kürzeren Strecken unterwegs und vor allem in Ballungsgebieten häufiger zu finden. Das hat Auswirkungen auf den innerstädtischen Verkehr, der ohnehin schon vielerorts vor dem Kollaps steht.

In dem Maße, wie die Zahl der Zustellfahrzeuge wächst, nimmt der Fahrermangel weiter Gestalt an.

Damit verbunden sind auf längere Sicht höhere Zustellkosten, da die Personalkosten für die Speditionen steigen.

Eine mögliche Lösung für das Dilemma besteht in Multi-Drop-Zustellungen:

  • Pakete werden zu Sammelpunkten gebracht und können dort abgeholt werden
  • Haustürzustellungen sind selten und teuer
  • positive Effekte: Entlastung der Infrastruktur, Verringerung der Emissionen

Das ist bei der E-Commerce-Logistik wichtig

In der E-Commerce-Logistik geht es vor allem um Effizienz, die als größte Herausforderung gilt. Eine korrekte Bestandskontrolle, die genaue Verkaufsplanung sowie die Frachtkalkulation sind unerlässlich, damit die Kunden das gewünschte Einkaufserlebnis haben. Um eine erfolgreiche E-Commerce-Logistik zu betreiben, müssen Logistiker auf folgende Aspekte achten:

  • Versandoptionen: Um die Logistik erfolgreich zu lenken, müssen verschiedene Transportarten berücksichtigt und angeboten werden. Allerdings ist es je nach Produkt nötig, flexibel zu agieren und mitunter nur auf einen Versanddienstleister zu setzen. Bei sehr sperrigen Artikeln, die nicht von allen zu händeln sind, kann ein bewährter Spediteur die Lösung und trotz höherer Kosten die bessere Wahl sein.
  • Tracking: Verbraucher bekommen mehrere Versandoptionen angeboten. Sie möchten die Wahl haben, ob sie den günstigsten oder den schnellsten Versanddienstleister nutzen wollen oder ob sie eventuell sogar einen deutlichen Aufpreis für die Lieferung am gleichen Tag in Kauf nehmen möchten. Zudem ist das Verfolgen der Sendung in Echtzeit wichtig, was sowohl für den Kunden als auch für den Versender gilt. Ersterer möchte wissen, wo sich seine Bestellung befindet, Letzterer möchte einen Überblick darüber erhalten, wie er Sendungen schneller verwenden und weitere Wettbewerbsvorteile geltend machen kann.
  • Social Media: Viele Händler werben über bekannte Plattformen – Social Media goes Shopping und braucht eine funktionierende Logistik. Wer auf TikTok, Facebook, Instagram und Co. wirbt, muss sich auch über die möglichen Lieferungen Gedanken machen. Wie kann das Produkt so schnell wie möglich zum Kunden bzw. zum Nutzer der betreffenden Plattform kommen?
  • Sie möchten die Wahl haben, ob sie den günstigsten oder den schnellsten Versanddienstleister nutzen wollen oder ob sie eventuell sogar einen deutlichen Aufpreis für die Lieferung am gleichen Tag in Kauf nehmen möchten. (Foto: AdobeStock 574192860 khunkornStudio)

    Sie möchten die Wahl haben, ob sie den günstigsten oder den schnellsten Versanddienstleister nutzen wollen oder ob sie eventuell sogar einen deutlichen Aufpreis für die Lieferung am gleichen Tag in Kauf nehmen möchten. (Foto: AdobeStock 574192860 khunkornStudio)

Die Auswahl des Logistikdienstleisters erfolgt unter anderem nach dem Kriterium der Erfahrung des Logistikers mit Onlineshops. Je größer dessen Erfahrung in diesem Bereich ist, desto größer sind die Erfolgsaussichten für das E-Commerce-Unternehmen. Dabei kommt es zudem auf eine funktionierende IT an: Die Anbindung an verschiedene Schnittstellen muss jederzeit gegeben sein, damit alle Prozesse (Bestellung, Bezahlung, Lieferung, Retourenabwicklung) reibungslos funktionieren. Außerdem müssen Logistiker flexibel sein, um den Anforderungen der Onlineshop-Betreiber gerecht zu werden und strategische Vorteile im Wettbewerb nutzen zu können.

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