Cybersicherheit für Privatanwender: Tipps und Tools für mehr Sicherheit im Netz

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Das Thema Cybersicherheit tangiert Privatanwender zwar, doch ein wirkliches Bewusstsein für die Bedrohungen im Internet ist nicht immer vorhanden. Dabei sind die Gefahren zahlreich! Gleichzeitig gibt es viele gute Tools zum Schutz beim Surfen im Netz.

Verbesserte Cybersicherheit für Privatanwender nötig: Neue Anwendungen schaffen neue Bedrohungen

In vielen Bereichen des täglichen Lebens legen wir großen Wert auf Sicherheit. Man denke hier nur an das Autofahren: Wer denkt schon groß darüber nach, dass der Sicherheitsgurt vor dem Losfahren angelegt werden muss? Dieser Handgriff ist längst in Fleisch und Blut übergegangen und gilt als ganz selbstverständlich. Wir schließen auch unsere Wohnung ab, wenn wir sie verlassen, damit niemand unbemerkt hineingelangen kann.

Warum spielt das Thema Schutz im Internet dann nur eine untergeordnete Rolle? Die „digitalen Türen und Fenster“ im Netz lassen viele Fremde direkt zu uns vordringen. Sie stehlen unsere Daten und machen damit Karriere in ihrem eigenen kriminellen Unternehmen. Wer es diesen Cyberverbrechern möglichst schwer machen möchte, braucht einen Echtzeitschutz vor den komplexen Bedrohungen im Netz. Außerdem muss bekannt sein, um welche Art von Daten es überhaupt geht. Wo lauern die größten Gefahren?

Viele Wege führen in die Cyberfalle

Kriminelle versuchen auf unterschiedlichen Wegen, an die Daten zu kommen.

Privatanwender sind unter anderem durch diese Schad- und Betrugsversuche gefährdet:

  • Aufgespielte Schadsoftware:
    Ein Virus wird ins System eingeschleust und verhindert den Zugriff auf persönliche Dokumente, Daten, Bilder und Videos. Betrüger verlangen oftmals ein Lösegeld, damit die Daten wieder freigegeben werden.
  • Gehacktes Bankkonto:
    Ein Blick auf das eigene Bankkonto zeigt – nichts. Wo gestern noch ein paar Hundert oder Tausend Euro scheinbar sicher verwahrt wurden, ist heute gähnende Leere. Vielleicht ist das Konto sogar überzogen? Betrüger haben es gehackt und das Geld auf eigene Konten transferiert.
  • Angebliche Onlinekäufe:
    Angeblich wurden Waren und Produkte für hohe Beträge geordert. Sie kommen nie beim „Besteller“ an, dafür ist dessen Geld weg. Wahlweise werden Produkte auf den Namen eines Online-Kunden bestellt und an fremde Adressen geliefert. Die Rechnung bekommt der eigentliche Kontoinhaber.
  • Cybermobbing:
    Im Netz tauchen Daten und Bilder auf, die demütigend sind. Hier ist weniger die Sicherheit bedroht als vielmehr das eigene Selbstwertgefühl und das Ansehen innerhalb der Familie und im sozialen Bereich. Auch hierbei sind nicht selten Erpressungsversuche zu verzeichnen.
Das Thema Cybersicherheit tangiert Privatanwender zwar, doch ein wirkliches Bewusstsein für die Bedrohungen im Internet ist nicht immer vorhanden. (Foto: AdobeStock - 852410841   HendraGalus)

Das Thema Cybersicherheit tangiert Privatanwender zwar, doch ein wirkliches Bewusstsein für die Bedrohungen im Internet ist nicht immer vorhanden. (Foto: AdobeStock – 852410841 HendraGalus)

Um diese und weitere typische Szenarien zu verhindern, steht der Schutz der Privatsphäre im Netz ganz oben auf der To-do-Liste. Problematisch sind die vielen neuen Anwendungen, die das Leben zwar erleichtern, gleichzeitig aber für neue Bedrohungen sorgen. Man nehme das alltägliche Beispiel von Stellengesuchen. Wer Karriere machen will, hält sich streng an die Bewerbungsvorschriften, die seitens der Unternehmen veröffentlicht werden. Über die Bewerbungsseite im Internet werden alle persönlichen Daten eingegeben. Auch wenn es sich um angeblich verschlüsselte Seiten handelt, über die die Datenübermittlung stattfindet: Wer weiß genau, ob die Daten nicht irgendwo abgefangen werden? Ob Bewerberkonten gehackt und Passwörter zur weiteren Verwendung gestohlen werden? Derartige Beispiele gibt es noch viele, so auch die neuen Anmeldungen zu Arztbesuchen über spezielle Seiten, Lastschriftermächtigungen aufseiten der Onlineshops oder das einfache Bezahlen mit wenigen Klicks über das Internet. Die Cybersicherheit der Privatanwender ist so bedroht wie noch nie.

Tipps und Tools für mehr Cybersicherheit für Privatanwender

Um den Schutz der Daten und die Sicherheit im Netz zu erhöhen, braucht es verschiedene Services. Dazu zählen die folgenden Komponenten:

  • Antiviren- und Antischadsoftware-Programme
  • Firewall
  • Software- und Systemupdates
  • starke Passwörter
  • sichere Konfiguration des Netzwerkes
  • Mehrfaktoren-Authentifizierung
  • Programme zur Datenverschlüsselung
  • Back-ups von sensiblen Daten

Wer sich als Laie damit überfordert fühlt, sollte sich unbedingt an einen Fachmann wenden. Dieser wird die nötigsten Prozesse und Maßnahmen zur Sicherheit der Daten einleiten und so den Schutz für Privatanwender auf das höchstmögliche Maß heben.

Die Grundregeln für mehr Cybersicherheit

Kein Privatanwender muss ein Experte in Sachen Cybersicherheit sein, um einen sicheren Umgang mit Onlinediensten zu pflegen.

Wichtig ist aber die Einhaltung einiger Grundregeln sowie ein gut funktionierender Virusschutz für Windows-10-Geräte sowie für alle internetfähigen Geräte wie Smartphones und Tablets.

Ein Punkt betrifft dabei die Passwörter, die häufig viel zu einfach zu knacken sind. Namen, Geburts- und Adressdaten sind für sich genommen nicht als starke Passwörter geeignet.

Auch die Möglichkeit der Zweifaktor-Authentifizierung sollte möglichst immer genutzt werden, auch wenn dies einen geringen Mehraufwand bedeutet.

Kein Privatanwender muss ein Experte in Sachen Cybersicherheit sein, um einen sicheren Umgang mit Onlinediensten zu pflegen. (Foto: AdobeStock - 603162842  onephoto)

Kein Privatanwender muss ein Experte in Sachen Cybersicherheit sein, um einen sicheren Umgang mit Onlinediensten zu pflegen. (Foto: AdobeStock – 603162842 onephoto)

Zu den Basiselementen für Cybersicherheit und Datenschutz, die durch Privatanwender ebenso wie durch Unternehmen zu nutzen sind, gehören neben den Passwörtern:

  • eine gute Absicherung aller Endgeräte
  • idealerweise automatische Installation von Sicherheitsupdates (aus vertrauenswürdigen Quellen)
  • Beachtung möglicher Sicherheitseinstellungen bei Überwachungskameras und Smart Home Geräten
  • regelmäßige Aktualisierung des Webbrowsers

Wer als Privatanwender einen öffentlichen Hotspot ohne Passwort nutzt, setzt seine Daten einer unnötigen Gefahr aus. Es ist ein Leichtes, derartige Hotspots zu hacken und von hier aus auf alle in diesem Netzwerk verbundenen Geräte zuzugreifen. Ähnliches gilt, wenn ein Rechner nicht nur von einer Person genutzt wird, sondern auch Dritte diesen nutzen können. Hier sollte nur im „privaten Modus“ gesurft werden, außerdem sollten Cookies nicht akzeptiert oder nach der Sitzung gelöscht werden. Auch der Cache-Speicher muss gelöscht werden, damit nicht anhand des Verlaufs das Surfverhalten ausgekundschaftet und Zugangsdaten gesammelt werden können. Wichtig: Keinesfalls dürfen sensible Daten auf Rechnern gespeichert werden, die von mehreren Personen genutzt werden! Die Daten zum eigenen Konto werden lieber jedes Mal manuell eingetippt, als diese zu speichern.

Benutzerkonten anlegen und von der Sicherheit profitieren

Jeder Benutzer eines PC sollte ein eigenes Benutzerkonto bekommen, der Admin sollte nur, wenn es unbedingt erforderlich ist, in seiner Funktion den Rechner nutzen. Er hat den kompletten Zugriff auf fast alle Bereiche des PC, was den Schutz für jeden Einzelnen reduziert.

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Die Einrichtung der Einzelkonten ist über die Systemsteuerung ganz einfach möglich. Dort können für jedes Konto bestimmte Berechtigungen eingeräumt werden. Um den Datenschutz zu gewährleisten, sollte auch ein Administrator nicht in seiner Funktion surfen, sondern bei der allgemeinen Nutzung des Rechners auf ein eigenes Benutzerkonto zugreifen. Dies erhöht die Cybersicherheit für alle Anwender.

Vorsicht bei der Nutzung von E-Mails

Das Versenden von E-Mails ist längst Alltag, was jedoch eine gewisse Routine mit sich bringt. In dieser ruhen sich viele aus und vergessen dabei, dass E-Mails häufig die Eintrittskarte für Schadsoftwares und Viren sind.

Zu den wichtigsten Tipps für mehr Sicherheit im Netz gehört es daher auch, die eigene E-Mail-Adresse nicht leichtfertig anzugeben.

Wer seine Karriere verfolgt, sollte eine gesonderte „Berufs-E-Mail-Adresse“ führen, wer sich für Newsletter anmeldet, kann auch für diese eine eigene Adresse anlegen.

Das Privatkonto bleibt tatsächlich privaten E-Mails vorbehalten. Wichtig ist, nicht einfach auf Dateianhänge und Links zu klicken, denn hier verbergen sich häufig Viren und andere Malware. Das gilt vor allem dann, wenn der Absender nicht bekannt ist.

Notfalls hilft eine kleine Suche im Internet, dort sind viele E-Mail-Adressen, die in betrügerischer Absicht genutzt werden, verzeichnet.

Cybersicherheit heißt manchmal auch, ein wenig Aufwand zu betreiben, was viele Privatanwender gern vergessen. Doch um des Datenschutzes und des Umgehens von Betrugsversuchen willen sollte dieser Aufwand betrieben werden.

Fazit: Privatanwender müssen in puncto Cybersicherheit vor allem aufmerksam sein

Das Thema Cybersicherheit geht alle an, wird jedoch von vielen Privatanwendern gern vernachlässigt. Dabei ist es mithilfe einiger Tools wie dem Antivirenprogramm oder der Firewall ein Leichtes, für mehr Sicherheit zu sorgen. Wer dann noch auf starke Passwörter setzt, nicht leichtfertig mit E-Mail-Anhängen und fremden Links umgeht und allgemein aufmerksam im Netz unterwegs ist, erhöht seine eigene Cybersicherheit um ein Vielfaches.

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