Betriebshof-Management: die Gefahr autonomer Technologien erkennen und Lösungen finden

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Das Betriebshof-Management ist eine große Herausforderung. Im B2B-Bereich spielt die Just-in-time-Logistik eine wichtige Rolle. Im B2C-Business lautet das Schlagwort Same-day-delivery. Das funktioniert jedoch nur, wenn sämtliche Fahrzeuge des Betriebshofs optimal ausgelastet sind. Moderne Systeme wie künstliche Intelligenz oder das IoT können hilfreich sein.

Welches Potenzial steckt in der Automatisierung?

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Zu den größten Problemen der Logistikbranche gehört der Personalmangel. Dieser betrifft nicht nur Lkw-Fahrer, sondern auch Mitarbeiter in Lagerhallen, in der Schifffahrt sowie im Hafen. Es wird daher versucht, die Defizite durch autonome Systeme zu kompensieren.

  • Gabelstapler ohne Fahrer

    Autonome Elektrostapler gehören zu den neuen technischen Errungenschaften. Diese sind mit 3-D-Raumnavigation sowie mehreren Kameras versehen. Zudem ist bei diesen Geräten die LIDAR-Objekterkennung implementiert. Diese erkennt von anderen Staplern abgestellte Hindernisse sowie alle weiteren Veränderungen im Lager. Solche Stapler sind inzwischen in der Lage, bis zu zehn Tonnen zu transportieren. Von solch einer modernen Technik wird das Betriebshof-Management auf jeden Fall profitieren, weil damit große Umschlagskapazitäten realisiert werden. Der Durchsatz auf der Laderampe wird deutlich erhöht.

  • Teilweise autonome Elektrostapler

    Das Münchner Start-up Fernride setzt mit einer völlig neuen Technik auf dem Betriebsgelände Wechselbrücken um. Es handelt sich dabei um Hubwagen, die elektrisch angetrieben werden. Zum größten Teil arbeiten auch diese autonom. Allerdings gibt es hier die sogenannte Teleoperation. Die Hubwagen senden über eine leistungsfähige 5-G-Verbindung Daten an die Teleoperationszentrale. Dort befindet sich ein Fahrer, der manuell eingreifen kann. Sollte es beim Betrieb ein kleines Problem geben, steuert er den Hubwagen aus der Zentrale. Für das Betriebshof-Management ist diese Technik sinnvoll, weil ein Fahrer mehrere Hubwagen gleichzeitig bedienen kann. Das führt zu einer höheren Wirtschaftlichkeit und steigert dadurch die Wettbewerbsfähigkeit enorm.

Es gibt vielerorts Befürchtungen, dass schon in absehbarer Zeit gar keine Lagerarbeiter mehr gebraucht werden. Die Technik der autonomen Fahrzeuge im Lager steht jedoch noch am Anfang. Deshalb werden Mitarbeiter auch langfristig noch dringend benötigt.

Ein Horror für viele Disponenten: Mögliche Gefahren in der Just-in-time-Logistik und deren Risiken

Die moderne Automatisierung scheint die Lösung aller Probleme zu sein. Allerdings birgt die neue Technik auch immer einige Gefahren, die mitunter das beste Betriebshof-Management auf eine harte Geduldsprobe stellen können. Oftmals lässt sich weder die Ursache der Probleme noch eine Lösung finden. Das führt nicht selten zu Ärger und Frust.

Erkennung der Ladetore

Ladetor-Identifizierung (Foto: AdobeStock - Maria Fürhacker)

Ladetor-Identifizierung (Foto: AdobeStock – Maria Fürhacker)

In vielen großen Unternehmen gibt es unzählige Ladetore. Auch bei einem professionell durchgeführten Betriebshof-Management kann es passieren, dass ein Fahrer versehentlich ein falsches Tor anfährt. Menschliche Fehler lassen sich nicht immer vermeiden. Häufige Gründe für solche Missverständnisse sind neben Sprachbarrieren die alltägliche Hektik.

  • Der Fehler häuft sich

    Fährt ein Lkw-Fahrer versehentlich an ein falsches Ladetor, dann folgen meistens noch weitere. Das liegt daran, weil sich keiner vorstellen kann, dass sein Kollege nicht am richtigen Tor steht. Aus diesem Grund können sehr schnell größere finanzielle Schäden entstehen.

  • Der Fehler wird zu spät bemerkt

    Die Mitarbeiter im Lager bekommen nur eine Liste an die Hand, in der steht, welche Artikel sie durch welches Ladetor auf die dort stehende Wechselbrücke transportieren sollen. Die Staplerfahrer können überhaupt nicht wissen, welche Ladung sie transportieren und zu welchem Zielort der Lkw unterwegs ist. Daher werden solche Fehler erst bei der Ankunft bemerkt. Wurde die gesamte Ladung nach München und nicht wie vorgesehen nach Hamburg transportiert, ist der Ärger groß. Zum einen entstehen dadurch unnötige weitere Transportkosten. Zum anderen drohen bei einer nicht fristgerechten Anlieferung hohe Vertragsstrafen.

  • Keine Wechselbrücke vor dem Ladetor

    Aufgrund von Unachtsamkeiten kann es sogar passieren, dass keine Wechselbrücke am Ladetor steht. In dem Fall besteht die Gefahr, dass der Stapler direkt von der Rampe stürzt. Dadurch entsteht ein hoher Sachschaden. Meistens ist dann nicht nur das Fahrzeug stark beschädigt, sondern auch die Ladung. Zudem dauert es eine lange Zeit, bis alles wieder geborgen ist und das Ladetor genutzt werden kann. Noch wesentlich dramatischer ist die Situation, wenn es sich nicht um einen autonomen Stapler handelt. Dann verletzt sich auch der Fahrer schwer. Durch solche Unfälle sind schon mehrere Staplerfahrer tödlich verunglückt.

Es gab schon viele technische Entwicklungen im Bereich der Loading Dock Identification, kurz LDI bezeichnet. Diese basierten zumeist auf Bluetooth und erwiesen sich nicht immer als besonders zuverlässig. Neuere Entwicklungen auf der Basis von Massive IoT haben das Problem gelöst, denn hier kommunizieren die Wechselbrücken direkt mit den Ladetoren. Daher sind sie ein Gewinn für das Betriebshof-Management.

Staus auf vielen Straßen entwickeln sich zu einem Problem

Just-in-Time-Logistik im Stau (Foto: AdobeStock - benjaminnolte)

Just-in-Time-Logistik im Stau (Foto: AdobeStock – benjaminnolte)

Ein sehr großes Problem im Betriebshof-Management ist die Staugefahr. Das Straßennetz in Deutschland ist dem hohen Verkehrsaufkommen schon seit vielen Jahren nicht mehr gewachsen. Dadurch ist es ständig überlastet. Zudem wurden Instandsetzungsarbeiten immer wieder hinausgeschoben. Deshalb sind inzwischen an vielen Orten Baustellen eingerichtet, die zusätzlich den Verkehr behindern. Ein zusätzliches Problem ist, dass es sehr oft Niedrigwasser in den wichtigen Flüssen gibt. Deshalb fallen Transporte per Schiff aus. Diese müssen dann ebenfalls über die Straßen erfolgen. Für die Just-in-time-Logistik stellen die Staus eine enorme Herausforderung dar. Zeitfenster können nicht mehr eingehalten werden und Umleitungen kosten zusätzlich Kraftstoff und Zeit.

  • Zulaufsteuerung wird durch unkalkulierbare Ankunftszeiten fast unmöglich

    Das beste Betriebshof-Management nützt nicht viel, wenn die Wechselbrücken nicht zum vereinbarten Zeitpunkt am Ladetor stehen. Dadurch wird der gesamte Arbeitsablauf nachhaltig beeinträchtigt. Besonders schwierig ist es, wenn sich überhaupt nicht vorhersehen lässt, wann mit der Ankunft zu rechnen ist. Sollte sich jedoch die Dauer der Verzögerung voraussagen lassen, kann mitunter noch umdisponiert werden. Eventuell könnte dann eine bereits verfügbare Wechselbrücke, die sich aktuell noch in der Warteposition befindet, vorgezogen werden.

    Es gibt bereits einige interessante Tracking-Methoden. Diese funktionieren zumeist über das Mobiltelefon des Fahrers oder über eine Telematik des Lkws. Allerdings können die übermittelten Daten auch trügerisch sein. Es kommt im Alltag immer wieder vor, dass der Fahrer eine Wechselbrücke zwischenzeitlich abstellt und kurzfristig mit einer anderen weiterfährt.

  • Die Wirtschaftlichkeit leidet stark unter den Verspätungen

    Verzögerungen bei den Ankunftszeiten führen stets zu enormen wirtschaftlichen Verlusten. Das Problem besteht nicht nur darin, dass der Kunde seine bestellten Produkte nicht rechtzeitig erhält. Auch die Rücktouren können in solchen Fällen nicht immer eingehalten werden. Kann der Disponent jedoch exakt kontrollieren, an welchen Position sich die Wechselbrücken befinden, besteht manchmal noch die Möglichkeit, kurzfristige Planänderungen durchzuführen.

Problematisch ist es immer dann, wenn Wechselbrücken abgekuppelt auf einem Stellplatz stehen. Auch diese sind zumeist mit moderner Telematik ausgestattet. Doch ohne die Stromversorgung durch die Zugmaschine, können die Daten nicht lange übermittelt werden. Die zum Senden erforderlichen Batterien entleeren sich schnell. Dadurch entsteht für das Betriebshof-Management ein unkalkulierbares Risiko. Zudem droht oftmals Ärger mit Kunden. Eine nachhaltige Lösung bietet hier die Solar-Telematik, mit der die Wechselbrückenortung zuverlässig arbeitet.

Betriebshof-Management und Arbeitssicherheit sind untrennbar verbunden. (Foto: AdobeStock - vichie81)

Betriebshof-Management und Arbeitssicherheit sind untrennbar verbunden. (Foto: AdobeStock – vichie81)

 

Arbeitssicherheit genießt im Betriebshof-Management Vorrang

Da auf einem Betriebshof ständig große Fahrzeuge fahren und schwere Ladungen transportiert werden, treten Gefahren für die Mitarbeiter auf. Zu den häufigsten Unfallursachen gehören:

  • Stürze von der Rampe oder Ladefläche
  • Unfälle durch nicht korrekt gesicherte Ladung
  • Anfahrunfälle durch Lkw oder Stapler

Für die Arbeit auf einem Betriebshof sowie in den Lagern gibt es feste Regeln. Durch diese sollten Unfälle aller Art von vornherein vermieden werden. In der Hektik der alltäglichen Arbeit denkt jedoch nicht jeder Mitarbeiter an sämtliche Vorschriften. Zudem fehlt es vielerorts an Unterweisungen und Verständnis für die Sicherheitsregeln.

Beispiel: Tödlicher Unfall durch schlecht gesichertes Notstromaggregat

Ein Unternehmen, das im Elektromaschinenbau tätig ist, ließ beim Abladen eines 3,2 Tonnen schweren Teils, nicht die erforderliche Sorgfalt walten. Es sollte schnell gehen und dann wurden einige Vorschriften kurzerhand nicht beachtet. Das Maschinenteil stürzte von der Gabel des Staplers und verletzte dadurch einen Lkw-Fahrer tödlich. Neutrale Gutachter stellten fest, dass der Fahrer des Staplers mehrfach Sicherheitsvorschriften missachtete. Doch nicht nur er wurde vom zuständigen Gericht verurteilt. Folgende Personen bekamen ebenfalls hohe Strafen:

  • Geschäftsführer
  • Abteilungsleiter
  • Lagerleiter

Obwohl einige der verurteilten Personen nicht vor Ort waren und den Unfall nicht verhindern konnten, traf sie laut Gerichtsbeschluss eine Mitschuld. Diese bestand darin, weil der Staplerfahrer nicht über die Gefahrensituation informiert war. Zudem wurde er überhaupt nicht in Sicherheitsfragen unterwiesen.

Neue Technik im Betriebshof-Management

Autonome Fahrzeuge und Stapler bedeuten auf jeden Fall eine höhere Leistungsfähigkeit. Allerdings entsteht durch diese neuen Technologien auch ein höheres Gefahrenpotenzial. Deshalb ist es unabdingbar, dass im Betriebshof-Management die Sicherheitsvorkehrungen den neuen Situationen angepasst werden.

Neue Technologien: Lösungen im Betriebshof-Management

Um das erhöhte Risiko im Betriebshof-Management zu verringern, ist unbedingt die Einführung neuer Technologien erforderlich. In diesem Bereich bietet das IoT vielversprechende Ansätze.

Zuverlässige Ladetor-Identifikation

LDI (Ladetor-Identifikation) per IoT Mesh. (Foto: MECOMO)

LDI (Ladetor-Identifikation)
per IoT Mesh. (Foto: MECOMO)

Die derzeit noch eingesetzten LDI-Lösungen basieren zumeist auf Bluetooth. Dieser Funkstandard ist für die Signalübertragung auf kleinen Distanzen sehr hilfreich. Allerdings stellte sich bei der Ladetor-Identifikation heraus, dass die Technik nicht immer zuverlässig funktioniert. Der finnische Hersteller Wirepas hat ein neues Protokoll mit der Bezeichnung Massive IoT entwickelt. Diese Technik ermöglicht eine zuverlässige Kommunikation zwischen der Wechselbrücke und dem Ladetor.

In Deutschland wird Massive IoT bereits von dem Münchner Unternehmen MECOMO eingesetzt. Damit wird eine zuverlässige Identifikation des jeweiligen Ladetors erzielt. Das ist eine große Hilfe für ein erfolgreiches Betriebshof-Management.

Zuverlässige ETA-Ermittlung und Asset-Tracking für Wechselbrücken

Berechnung der ETA durch Real Time Asset Tracking von Wechselbrücken. (Foto: MECOMO)

Berechnung der ETA durch Real Time Asset Tracking von Wechselbrücken. (Foto: MECOMO)

Sofern Wechselbrücken mit Telematik-Systemen ausgestattet sind, lässt sich die aktuelle Position jederzeit ermitteln. Schwieriger ist es jedoch, wenn sie abgekuppelt sind. Dann senden sie das Signal nur so lange, bis die Batterie entladen ist. Dieser Zustand tritt meistens schon nach kurzer Zeit ein. Deshalb hat das Münchner Unternehmen MECOMO die Solar-Telematik entwickelt. Diese versorgt sich selbst mit Sonnenergie und kann dadurch die Daten sehr lange übermitteln.

Über die neue Portalsoftware macFLEET lässt sich die Ankunftszeit in zwei verschiedenen Genauigkeitsstufen ermitteln.

  • ETA light für die meisten Nutzer

    Mit dem System ETA light wird die erwartete Ankunftszeit anhand der ständig aktualisierten Positionsdaten vorhergesagt. Die Berechnung erfolgt automatisch. Allerdings werden Daten zur Verkehrsdichte und zu Wetterbedingungen nicht in die Vorhersage einbezogen. Trotzdem lassen sich Zeitfenster recht gut vorhersagen.

  • ETA pro für anspruchsvolle Kunden

    Es gibt viele Unternehmen, bei denen die exakte Ankunftszeit von elementarer Bedeutung ist. Für diese eignet sich das System ETA pro besser. Neben den Positionsveränderungen werden auch Daten zur jeweiligen Verkehrslage sowie Wettervorhersagen berücksichtigt. Dadurch lassen sich oftmals minutengenaue Ankunftszeiten ermitteln.

Seminare zum Thema Arbeitssicherheit im Betriebshof-Management

Für die Ausgestaltung von Laderampen gibt es Vorschriften. Das Gleiche gilt auch für die Verkehrswege im Freien. Von der VBG Berufsgenossenschaft werden sehr häufig Seminare dazu angeboten. Diese stärken in erster Linie das Problembewusstsein für die Arbeitssicherheit.

Realtime Ladegut-Identifikation durch IoT-Sensoren

Die Massive IoT Technologie von Wirepas scannt 5.000 Devices in weniger als 1 Minute und das während der Fahrt. Bilder wie diese gehören damit der Vergangenheit an (Foto: AdobeStock - littlewolf1989)

Die Massive IoT Technologie von Wirepas scannt 5.000 Devices in weniger als 1 Minute und das während der Fahrt. Bilder wie diese gehören damit der Vergangenheit an. (Foto: AdobeStock – littlewolf1989)

Bei dieser Technik geht es nicht um die Identifikation von Zugmaschinen oder Wechselbrücken, sondern vom Ladegut. Dank des Massive IoT Technologie von Wirepas lassen sich sämtliche Kolli im Laderaum einzeln identifizieren. In einer Minute lassen sich bis zu 5.000 Kolli erkennen. Das ist insofern hilfreich, weil es durch diese moderne Technik keine Rolle mehr spielt, auf welcher Wechselbrücke sich die einzelnen Artikel befinden. Zudem messen die IoT-Sensoren die Temperatur sowie die Luftfeuchtigkeit. Damit lässt sich dann bei Bedarf nachweisen, dass der Transport ständig unter den vorgeschriebenen Bedingungen erfolgte. Treten an den Artikeln Feuchtigkeits- oder Temperaturschäden auf, ist der Spediteur oder der Disponent nicht mehr in der Verantwortung. Die Nutzen der IoT-Lösungen haben vor allem die führenden Logistik-Unternehmen wie DB Schenker erkannt, welche die Technologie in ihrer Flotte nutzen.

Was ist Betriebshof-Management? Eine genauere Definition

Das Betriebshof-Management ist ein elementarer Bestandteil in der Logistik. Beladungen und Entladungen von Transportfahrzeugen müssen richtig koordiniert werden. Davon hängende folgende Dinge ab:

  • die rechtzeitige Belieferung von Unternehmen mit den benötigten Rohstoffen
  • die zeitnahe Auslieferung von Bestellungen an die Endkunden

Ein erfolgreiches Betriebshof-Management ist für folgende Unternehmenszweige von größter Bedeutung:

  • Logistikdienstleister
  • Spediteure
  • Industrie

Typische Probleme im Betriebshof-Management

In der Regel werden für die Abholung oder die Anlieferung Zeitfenster gebucht. Allerdings lassen sich diese nicht immer einhalten. Es gibt verschiedene Aspekte wie Verkehrsprobleme oder sich plötzlich ändernde Wetterverhältnisse, die der geplanten Ankunftszeit einen Strich durch die Rechnung machen.

Wartezeiten

Insbesondere im Handel kommt es immer wieder zu unvorhersehbaren Wartezeiten. Oftmals müssen Lkw lange warten, bevor sie die vorgesehene Rampe zum Be- oder Entladen nutzen können. Dadurch entstehen mitunter hohe wirtschaftliche Verluste.

Informationsprobleme

Zeitliche Verschiebungen treten in einigen Fallen auch dadurch auf, wenn es Informationsdefizite zwischen den Frachtführern und den Verladern gibt.

Erreicht der Logistikdienstleister nicht zum vereinbarten Zeitpunkt die Laderampe, kann diese nicht für andere Zwecke genutzt werden. Das gelingt insbesondere dann nicht, wenn die Ankunftszeit nicht bekannt ist und die Zeitverzögerung auch nicht abgeschätzt werden kann.

Kann die zu erwartende Ankunftszeit trotz einer Verzögerung bekannt gegeben werden, ist mitunter eine Umdisponierung möglich. Denkbar wäre, dass eine Entladung, die für später geplant war, vorgezogen wird. Daher ist es für ein erfolgreiches Betriebshof-Management sehr wichtig, dass die Positionsdaten bekannt sind und die voraussichtliche Ankunftszeit zumindest grob abgeschätzt werden kann.

Betriebshof-Management in der alltäglichen Praxis

In einem modernen Betriebshof-Management werden mittlerweile Softwarelösungen eingesetzt, die eine enorme Unterstützung bei der Planung und Organisation bieten. Logistikdienstleister können darin ihre gewünschten Time-Slots mit einer Vorlaufzeit von etwa 24 Stunden buchen. Dadurch entstehen bei jeder Buchung Verzögerungen von bis zu einem Tag. Das lässt sich jedoch nicht vermeiden.

Doch nicht immer sind sämtliche Daten vorhanden, sodass die Transparenz darunter leidet. Es gibt zahlreiche Kunden, die anstatt der Softwarelösung lieber Buchungen per Fax oder auf dem telefonischen Weg durchführen. Dabei wird oftmals aus Zeitgründen darauf verzichtet, die Daten in die vorhandene IT einzubinden. Dadurch kann es vorkommen, dass einige Daten nicht im System auftauchen.

Kaum Probleme bei kleinen Unternehmen

Bei kleineren Unternehmen gibt es nur sehr selten Probleme. Dort müssen meistens nicht besonders große Umschlagmengen in einem kurzen Zeitraum umgeschlagen werden. Zudem haben kleine Unternehmen nicht so viele Ladetore wie Großkonzerne. Deshalb ist die Gefahr einer Verwechselung schon von vornherein nicht gegeben.

Bei großen Konzernen ist manchmal die Koordination eine Herausforderung

Bei großen Unternehmen im Bereich der Industrie werden täglich große Mengen an unterschiedlichen Rohstoffen und Materialien umgeschlagen. Deshalb spielen nicht nur lückenhafte Statusdaten von Wechselbrücken eine Rolle. Herausfordernd ist auch die Koordination von

  • Rampen
  • Parkplätzen
  • Zeitfenster

Können die exakten Positionsdaten der Lkw in Echtzeit mittels RTLS in das System des Betriebshof-Managements einfließen, können Verspätungen eventuell deutlich entschärft werden. Die Laderampen könnten kurzfristig für andere Fahrzeuge zur Verfügung gestellt werden. Zudem kann das vorhandene Personal vorübergehend andere Aufgaben übernehmen.

Die modernen Systeme auf Basis vom IoT sind deshalb schon eine enorme Hilfe. Beispielsweise kann einem Lkw ein Ladetor kurzfristig zugewiesen werden, das eigentlich für ein anderes Fahrzeug bestimmt war. Falls dieses Fahrzeug dann verspätet eintrifft, kann das System es an eine

  • abweichende Adresse
  • freien Parkplatz
  • alternatives Ladetor

geleitet werden.

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