Bewirtung für Mitarbeiter ist wichtig heutzutage, denn vor allem qualifizierte Fach- und Führungskräfte lassen sich längst nicht mehr nur mit Geld und teuren Geschenken ans Unternehmen binden. Was für viele Bewerber zählt, sind die vor allem Kleinigkeiten.
Bewirtung für Mitarbeiter: Warum ist Geld kein Vorteil?
Viele Unternehmen wollen nicht über eine Bewirtung den Mitarbeiter halten, sondern sie bieten Aktienoptionen, den Dienstwagen, ein eigenes Smartphone oder andere finanzielle Anreize. Fach- und Führungskräfte lassen sich damit längst nicht mehr hinter dem Ofen vorlocken und orientieren sich munter bei der Konkurrenz, ob es nicht doch ein noch besseres Angebot gibt. Von Firmenbindung kann so keine Rede sein.
Es gibt mittlerweile verschiedene Studien, die besagen, dass andere Werte für die Loyalität der Arbeitnehmer einem Unternehmen gegenüber wichtig sind. Zum einen ist das Arbeitsklima entscheidend, denn die Menschen wollen sich bei ihrer Arbeit einfach wohlfühlen. Zum anderen kommt es auf den Grad der Eigenständigkeit an und auf die Bedeutung, die die eigene Arbeit hat. Wer das Gefühl hat, austauschbar zu sein, geht schneller.
Es gilt daher, andere Wege zu gehen, um einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz zu erreichen und die eigenen Arbeitskräfte langfristig zu binden. Dabei gibt es viele Wege, um Mitarbeiter zu halten, von denen Geld wie gesagt nicht der wichtigste ist. Geld bekämen die begehrten Fachkräfte auch von anderen Unternehmen, doch sie sehen diesen Faktor oft nicht mehr als Hauptpunkt an.
Manche Firmen gehen soweit, dass sie andere Unternehmen aufkaufen, um die dort beschäftigten Mitarbeiter in das eigene Team zu bekommen. Doch wenn jetzt über finanzielle Anreize eine Firmenbindung der begehrten Führungs- und Fachkräfte erreicht werden soll, ist das zu kurz gedacht. Diese wollen sich wohlfühlen und sind oft auf das Geld nicht einmal angewiesen.
Hier motiviert die Bewirtung den Mitarbeiter besser, bei der Stange zu bleiben und nicht das Unternehmen zu wechseln. Ein erfolgreiches Team entsteht nur, wenn sich alle Teammitglieder wohlfühlen und dazu gehört auch die qualifizierte Fach- oder Führungskraft! Firmen müssen die begehrten Mitarbeiter daher über neue Wege an sich binden und der Abwanderung so gut es geht Grenzen setzen.
Übrigens: Wenn es sich um einen Arbeitnehmer handelt, der für seine gute Arbeit bekannt ist, kann Geld ohnehin kaum etwas bewirken, da die Konkurrenzunternehmen nicht selten einfach mehr bieten. Im Kampf und die Fachkraft verliert am Ende der, der weniger bietet und das gilt nicht nur für das gebotene Geld, sondern auch für jeden anderen Vorteil.
Bewirtung Mitarbeiter zur Stärkung des Betriebsklimas?
In vielen Firmen ist es üblich, dass jeder seine Mittagspause allein verbringt. Die einen gehen in die Stadt zum Shoppen, die anderen treffen sich in einem Restaurant. Wieder andere bleiben am Computer sitzen und packen sich die mitgebrachte Mahlzeit von zu Hause aus. Dem Arbeitsklima tut so etwas nicht gut und von effektiver Teambildung kann keine Rede sein. In anderen Unternehmen wiederum trifft sich das ganze Team oder eine Abteilung in der firmeneigenen Kantine, es werden Arbeitsthemen und private Dinge besprochen.
Auch der „große Chef“ verliert hierbei seinen Schrecken, wird er doch zum Menschen wie jeder andere Arbeitnehmer auch. Das Arbeitsklima wird nachhaltig gestärkt, gleichzeitig wird die Hierarchie nicht wirklich angegriffen. Nur, weil der Vorgesetzte in der Kantine mit am Tisch sitzt und plaudert, verliert er dennoch nicht den Respekt und gilt immer noch als Führungsperson. Ein starkes Betriebsklima kann zusammen mit einer internen Bewirtung den Mitarbeiter halten und sorgt dafür, dass sich diese weniger woanders umsehen. Wer sich wohlfühlt, braucht einen anderen starken Grund, um sich nach einem neuen Arbeitgeber umzusehen.
Es gibt prominente Beispiele, wie Unternehmen über die Bewirtung ihre Mitarbeiter an sich binden:
- Haribo bietet ein vergünstigtes Essen für alle Angestellten, wobei es sich hierbei allerdings nicht um eine kostenlose Mahlzeit handelt, sondern um ein vergünstigtes Essen.
- Ein anderes Beispiel ist Google. Der Internetriese offeriert seinen Mitarbeitern ein Gourmet-Essen, das sogar völlig kostenfrei ist. Allerdings stellt sich die Frage, ob es wirklich nötig ist, soweit zu gehen oder ob eine solide Mahlzeit nicht ausreichend ist.
Kleine Firmen haben damit allerdings oft ein Problem, denn sie können sich keine eigene Kantine leisten. Schließlich sind hieran zahlreiche Vorschriften gebunden, es muss ein entsprechendes Gebäude zur Verfügung stehen usw. Diese Firmen müssen dennoch nicht auf den optimalen Weg der Mitarbeiterbindung verzichten und können Zuschüsse zum Essen anbieten. Dabei handelt es sich um eine mittlerweile beliebte Methode, den Angestellten einen Bonus zu bieten. Es werden zum Beispiel Essensschecks ausgegeben, die im Restaurant oder im Supermarkt eingelöst werden können. Lediglich der Punkt, dass das Arbeitsklima durch die gemeinsam eingenommenen Mahlzeiten gestärkt wird, lässt sich auf diese Art nicht einlösen, doch es handelt sich um einen guten Kompromiss.
Bewirtung Mitarbeiter: Wie wird sie steuerlich gehandhabt?
Wer über die Bewirtung seine Mitarbeiter an sein Unternehmen binden möchte, wird sicherlich über die steuerliche Behandlung dieser Vergünstigung nachdenken. Sind es Bewirtungsaufwendungen? Wirken sie sich einfach steuermindernd aus?
Gut zu wissen:
- Die Bewirtung der Mitarbeiter gilt als betriebsinterne Bewirtung.
- Betriebsinterne Bewirtungen sind zu 100 Prozent steuerlich absetzbar.
- Geschäftliche Bewirtungen hingegen können nur zu 70 Prozent abgesetzt werden.
- Zu betriebsinternen Bewirtungen zählen auch Weihnachtsfeiern und Betriebsfeste.
- Abzugsfähigkeit gilt nur für die eigenen Arbeitnehmer!
Wer die Bewirtungsaufwendungen steuerlich absetzen will, hat damit also kein Problem, solange es sich um die eigenen Mitarbeiter handelt. Die Bewirtung wird somit gewinnmindernd geltend gemacht. Wenn aber beispielsweise Geschäftspartner zu Gast sind und diese mit dem Teamleiter essen gehen, können die Kosten aufgeteilt werden. Die Kosten für den eigenen Mitarbeiter werden zu 100 Prozent abgezogen, die für den Geschäftspartner hingegen sind nur zu 70 Prozent abzugsfähig.
Wichtig: Auch freie Mitarbeiter werden wie unternehmensfremde Gäste betrachtet! Die Kosten für ihre Verpflegung dürfen nur zu 70 Prozent angesetzt werden. Wer also meint, es wäre eine gute Idee, den freien Mitarbeiter mit kostenfreien Bewirtungen zu locken, irrt sich. Das gilt zumindest dann, wenn es um die steuerliche Betrachtung geht, denn natürlich wird sich auch ein freier Unternehmer bei dem Auftraggeber wohler fühlen und sich eher an diesen binden, wenn er mit bestimmten Vergünstigungen belohnt wird.
Stärkung der Firmenbindung: Mit einer dauerhaften Bewirtung Mitarbeiter binden?
Wer mit der Bewirtung seine Mitarbeiter an sein Unternehmen binden möchte, hat dabei verschiedene Wege.
Zum einen ist es möglich, einfach nur ein Mittagessen zu stellen. Das sollte dann auch an jedem Tag der Woche möglich sein, wenn es sich dabei um einen entscheidenden Aspekt für den Angestellten handeln soll, diesem Unternehmen den Vorzug vor einem anderen zu geben.
Immer häufiger gehen die Firmen dazu über, kostenlose Getränke zu stellen. Das wird mittlerweile schon fast als Standard gesehen und ist kein Punkt mehr, der als besonders hervorzuheben ist oder der dafür sorgt, dass sich eine Führungskraft eher für das eigene Unternehmen als für den Mittbewerber entscheidet.
Anders ist es, wenn verschiedene Getränke ausgegeben werden. Dann gibt es nicht nur den üblichen Wasserspender auf jedem Gang, sondern vielleicht einen Automaten, der gekühlte Getränke anbietet. Sicherlich ist so etwas kostenintensiver, wird allerdings vom gesamten Team gut angenommen. Auch hier ist der finanzielle Status des Unternehmens entscheidend und nicht jede Firma kann sich diesen Service für die Mitarbeiter leisten.
Als Fazit bleibt allerdings festzuhalten, dass die dauerhafte Bewirtung vielleicht einige Mitarbeiter halten kann. Es trägt zu einem angenehmen Betriebsklima bei, sich mittags mit den Kollegen zum Essen zu treffen und über Dies und Das reden zu können. Wer einmal aufrechnet, wie viel Geld für das Mittagessen ausgegeben werden müsste, wenn es täglich selbst bezahlt werden soll, wird schnell den finanziellen Vorteil für sich erkennen, der sich dahinter verbirgt!
Ein Ausgleich mit einen Plus an Gehalt kommt nicht infrage, denn dann würde der Aspekt des gemeinsamen Essens verloren gehen. Fach- und Führungskräfte entscheiden sich mehr und mehr für die Firmen, in denen sie sich wohlfühlen und in denen die eigene Arbeit geschätzt wird, in denen sie ein hohes Maß an Verantwortung haben, aber gleichzeitig auch in erfolgreiches und familiäres Team eingebunden sind.
Das Wohlfühlen auf der Arbeit bekommt in hektischen Zeiten einen immer höheren Stellenwert und mithilfe der Bewirtung Mitarbeiter zufriedenzustellen, ist ein guter Weg für eine stärkere Firmenbindung.
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