Der Weg vom Baum zum Bleistift nimmt mehrere Arbeitsschritte in Anspruch und ist gut durchdacht. Damit die praktischen Stifte möglichst schnell im Handel landen, funktioniert heute viel in diesem Ablauf komplett automatisiert.
Wer hat den Bleistift eigentlich erfunden?
Der Weg des Bleistifts in seiner Verwendung lässt sich rund 5.000 Jahre zurückverfolgen. Zur damaligen Zeit haben die Ägypter eine Möglichkeit gefunden, mit Blei zu schreiben. Sie haben ein Bambusrohr genommen und dieses mit flüssigem Blei aufgefüllt. Nachdem das Blei fest geworden war, konnte die Konstruktion zum Schreiben verwendet werden. Im 12. Jahrhundert wurden die Stifte weiter entwickelt. Nun war es so, dass Griffel mit einer praktischen Blei-Legierung versehen wurden. Die Spitze hatte Elemente aus Silber. Das gesamte Gebilde wurde in eine schmale Form gebracht und von Künstlern sowie Schreiberlingen verwendet.
Im 16. Jahrhundert wurden dann erstmals direkt aus Graphit schmale Stäbe geschnitzt und zum Schreiben verwendet. Im 17. Jahrhundert wurden die Graphitstäbe durch Holz eingefasst, damit sie besser in der Hand lagen. Im Jahr 1662 gab es dann das erste Mal die Berufsbezeichnung von einem sogenannten Bleistiftmacher. Dessen Name wurde sogar im Nürnberger Ratsprotokoll vermerkt. Der Mann hieß Friedrich Staedtler. Wer sich ein wenig mit Bleistiften auskennt, der weiß, dass es nach wie vor eine Fertigungsfirma mit dem Namen Staedtler gibt. Die Frage, wo kommt der Bleistift her, lässt sich daher nicht kurz und knapp beantworten. Es handelt sich um eine Entwicklung über Jahrzehnte hinweg.
Welche Vorteile bringt ein Bleistift mit sich?
Bei der Suche nach einem Stift landet man früher oder später häufig beim Bleistift und das hat den Grund, dass dieser viele Vorteile mit sich bringt. Gerade auch im industriellen Bereich kommt er häufig für die Kennzeichnung zum Einsatz. Der Bleistift ist preiswert in der Anschaffung und die damit durchgeführten Markierungen können wieder durch einen Radiergummi entfernt werden.
Durch die Auswahl an verschiedenen Härtegraden sind die Bleistifte zusätzlich vielseitig einsetzbar. Dank seiner praktischen Form liegt er gut in der Hand und kann schon von Kindern einfach geführt werden. Nicht zu unterschätzen ist der Vorteil, dass ein Bleistift bei jeder Temperatur eingesetzt werden kann. Es fließt keine Tinte zurück, sodass es möglich ist, den Stift auch nach oben zu halten und dennoch weiter schreiben oder zeichnen zu können. Zudem weist ein Bleistift eine lange Haltbarkeit auf. Durch die Möglichkeit, die Miene mit Hilfe von einem Anspitzer immer wieder spitz zu machen, kann ein gängiger Bleistift eine Schreiblänge im fünfstelligen Meterbereich aufweisen. Mehr Infos dazu finden sich bei reidinger.
Video:Die Sendung mit der Maus 1996 – Bleistifte
Wieso kann man Bleistift radieren?
Es ist eine sehr praktische Eigenschaft vom Bleistift, dass er einfach wieder mit Hilfe von einem Radiergummi entfernt werden kann. Oft kommt jedoch die Frage auf, warum dies eigentlich so ist. Die Erklärung basiert auf der Art und Weise, wie das Graphit auf der Unterfläche haftet. Bei den kleinen Graphitteilchen, die sich vom Bleistift beim Schreiben ablösen, wirkt die Adhäsionskraft und sorgt dafür, dass sie auf dem Papier verbleiben.
Ein Radiergummi verfügt über eine höhere Adhäsionskraft als das Papier. Wird mit dem Gummi nun über das Papier gerieben, dann löst diese Kraft die einzelnen Teilchen vom Papier und sorgt dafür, dass diese am Kautschuk haften bleiben. Bei Tinte ist es so, dass diese durch das Papier aufgesaugt wird. Wird mit einem Radiergummi über die Tinte auf dem Papier gerieben, dann löst diese sich nicht wieder aus den Papierfasern. Stattdessen wird ein Abrieb beim Papier durchgeführt, es schlägt Wellen und es wird vermutlich zu einem Loch im Papier kommen.
Warum sind Bleistifte sechseckig und warum brechen Bleistiftminen so oft ab?
Die sechseckige Form der Bleistifte hat sich über die Jahre hinweg bewährt, auch wenn es inzwischen abgerundete Modelle gibt. Entwickelt wurde ein sechseckiger Querschnitt deshalb, damit die Stifte auf einer Fläche nicht in eine Richtung rollen können. Durch die Kanten bleiben sie dort, wo sie abgelegt wurden. Zudem lassen sich die Stifte in dieser Form noch leichter anfertigen. Häufig wird gesagt, dass die Stifte mit einer sechseckigen Ausführung besser in der Hand liegen, nicht verrutschen und für einen sehr guten Griff sorgen.
Ärgerlich ist es, wenn die Mine von einem Bleistift abbricht und das kann gerade bei minderwertigen Produkten häufiger passieren. Oft ist dies der Fall, wenn der Bleistift mit einem zu starken Druck geführt oder er angespitzt wird. Der Grund hierfür ist meist ein Anspitzer, der nicht mehr die notwendige Schärfe hat, um Holz und Graphit zu formen und somit dafür sorgt, dass dies abbricht. Auch die Holzfassung kann mit der Zeit spröde werden, was die Mine lockerer macht und ein Abbrechen begünstigt.
Wie und wo werden Bleistifte hergestellt?
Der Ort für die Herstellung von Bleistiften hängt davon ab, wer der Produzent ist. Heute gibt es viele Unternehmen, die Bleistifte von einer unterschiedlichen Härte fertigen. Teilweise haben sie ihre Produktionsstätten in Deutschland, teilweise in anderen Ländern. Um genau zu erfahren, wo der Bleistift von einem Anbieter hergestellt wurde, kann sich ein Blick auf die Webseite lohnen. Auch eine Nachfrage beim Unternehmen ist möglich.
Der Herstellungsprozess der Bleistifte ist jedoch bei den meisten Anbietern ähnlich. Er beginnt mit der Graphitmine, die aus zwei verschiedenen Grundstoffen gefertigt wird. Diese Grundstoffe sind Ton und Graphit. Der Ton ist das Bindemittel und der Graphit ist das Schwärzemittel, das für den typischen Grauton beim Bleistift sorgt. Beide Grundstoffe werden zu einer ganz feinen Menge gemahlen und gut vermischt. Welchen Härtegrad der Bleistift hat, macht die anteilige Mischung von Ton und Graphit aus. Je mehr Graphit enthalten ist, desto weicher ist auch bei einem Bleistift die Mine. Wenn die Grundstoffe vermischt sind, dann kommen sie in die Minenform, die durch eine Matrize entsteht. Anschließend kann die Längenanpassung vorgenommen werden und die Mine wird gebrannt. Zum Abschluss kommen die Minen in erwärmtes Palmöl. Das soll dafür sorgen, dass mögliche poröse Bereiche verschlossen werden und die Minen gut gleiten können.
Video:ganz einfach zeichnen lernen 2: Baum
Die Holzumrandung für den Bleistift
Wenn die Mine gefertigt wurde, fehlt jedoch noch das Holz für das klassische Design von einem Bleistift. Hier wird gerne Holz verwendet, das es sich um einen sehr gut verträglichen Rohstoff handelt, der regenerierbar ist und zudem umweltfreundlich. In den wenigsten Fällen werden einheimische Hölzer verwendet. Der Grund dafür ist, dass diese den Qualitätsanforderungen nicht entsprechen, die es für Bleistifte gibt. Stattdessen wird das Holz aus einer forstwirtschaftlichen Nutzung gewonnen, die im Ausland geführt wird. Besonders häufig kommt für die Bleistifte in Europa die kalifornische Zeder zum Einsatz, da diese gut und schnell wächst.
Das Holz wird zu Brettchen verarbeitet, die eine Markierung durch Nuten erhalten. Diese Markierung ist angepasst auf die Mine der Bleistifte. Die Minen werden nun eingefügt und verklebt. Anschließend folgt das zweite Brettchen, das aufgepresst wird Nun muss der Leim aushörten. Wenn dies passiert ist, kommen die Bleistifte in eine Hobelmaschine, die für die klassische und bekannte Form sorgen. Nach wie vor sind sechseckige Bleistifte gerne genutzt, aber auch dreiflächige oder ovale Varianten stehen zur Verfügung. Nachdem die Stifte in ihre Form gebracht wurden, werden Sie mit einem Lack versehen. Oft ist es so, dass es eine Lackfarbe gibt und das Ende der Stifte eine andere Farbe erhält. Dies dient der Erkennung der Härtegrade. Über Folien oder Prägestempel können nun die Bleistifte noch geprägt werden. Den dekorativen Varianten ist hier keine Grenze gesetzt. Anschließend kommen die Bleistifte in den Handel.
Bildnachweis:©Fotolia-Titelbild: Romolo Tavani-#01: Africa Studio -#02: Africa Studio -#03: ÖMER YONTAR
1 Kommentar
Die kalifornische Zeder ist nicht schnellwachsend.