Die Last-Mile-Logistik bezeichnet die Zustellung von Waren innerhalb eines städtischen Gebiets. Kurier-Express-Paketdienste sehen in dieser letzten Meile ihre größte Herausforderung und gleichzeitig ihre größte Kostenquelle. Etwa zwei Drittel der Gesamtkosten eines Kurier-Express-Paketdienstes entfallen auf die Last-Mile-Logistik. Allerdings gibt es aktuelle Entwicklungen, die vielversprechend sind und eine Verbesserung der Effizienz für jeden Kurier-Express-Paketdienst in Aussicht stellen.
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Last-Mile-Logistik: Definition
Bei der Last Mile Logistik handelt es sich um den finalen Abschnitt der Lieferkette, bei dem das Paket vom Verteilzentrum direkt zum Kunden transportiert wird. Diese Etappe stellt die größten Herausforderungen für Kurier-Express-Paketdienste dar, da sie eine präzise Routenplanung, effiziente Zustellstrategien und eine reibungslose Kommunikation mit dem Kunden erfordert.
Die Probleme im Zusammenhang mit der letzten Meile werden vor allem von KEP-Diensten angegangen, da sie ihre Hauptkompetenzen in der Paketzustellung haben. Gewöhnliche Onlineversandhändler beauftragen in der Regel spezialisierte Unternehmen mit der Zustellung von Paketen.
Optimierungshürden in der Last-Mile-Logistik
Eines der Hauptprobleme des Last-Mile-Sektors ist die gestiegene Kundennachfrage und das veränderte Konsumverhalten im E-Commerce und Mobile Shopping. Kunden bestellen zunehmend Waren online und erwarten eine schnelle und bequeme Lieferung. Dies stellt die Unternehmen vor große ökonomische Herausforderungen bei der Planung effizienter Touren und der zuverlässigen Zustellung der Pakete.
Eine weitere Möglichkeit, die Kosten in der Last-Mile-Logistik zu senken, besteht darin, mit lokalen Lieferdiensten oder Kurierunternehmen zusammenzuarbeiten. Diese Unternehmen kennen sich in den jeweiligen Gebieten gut aus und können die Zustellungen effizienter und kostengünstiger durchführen.
Einsatz von Robotern für die automatisierte Last-Mile-Zustellung
Es existieren mehrere Möglichkeiten, um die Probleme in der letzten Phase der Logistik zu überwinden.
Effektive Routenplanung durch Bündelung der Sendungen auf der letzten Meile
Um die Zustellkosten zu optimieren, konzentrieren sich Unternehmen darauf, die aufgeteilten Warenlieferungen so zu bündeln, dass sie effizient und schnell in die Zustellgebiete transportiert werden können.
Die Unternehmen haben nur begrenzte Informationen über das Kundenverhalten und die Annahmezeiten der Pakete. Wenn der Paketbote vor der Tür steht und der Empfänger nicht vor Ort ist, muss die Zustellung erneut versucht werden, was weitere Kosten verursacht.
„Kunde kommt zur Ware“
Die Standorte der Paketshops in der Nähe von vielbesuchten Einkaufsmärkten oder Tankstellen bieten den Kunden die Möglichkeit, ihre Pakete nahtlos in ihren täglichen Routinen zu integrieren.
Für eine bequeme Paketzustellung bieten sich auch Paketschließfächer an, die von Kunden genutzt werden können. Der Zusteller hinterlegt die Sendungen in diesen Fächern und der Kunde kann sie zu einem späteren Zeitpunkt abholen, beispielsweise nach Feierabend oder am nächsten Tag.
„Ware kommt zum Kunden“
Zur Bewältigung des Last-Mile-Problems kann eine verbesserte Kommunikation zwischen den KEP-Diensten und den Kunden/Empfängern von Vorteil sein. Eine Möglichkeit besteht darin, dass Kunden bei der Bestellung ein Zeitfenster für die Anlieferung angeben, um die Routen optimal zu planen. Darüber hinaus könnte die Hinterlegung der Telefonnummer des Empfängers eine schnelle Vereinbarung eines alternativen Zustellungstermins ermöglichen. Eine einfache Alternative wäre es auch, das Paket beim Nachbarn abzugeben und den Empfänger darüber zu benachrichtigen, damit er es dort abholen kann.
Zukunftstrends in der Logistik: Autonome Roboter und Lastenräder in der Last-Mile-Logistik
Zur Verbesserung der Last-Mile-Logistik nutzen KEP-Dienstleister innovative Tracking-Systeme, die eine Echtzeitverfolgung der Pakete ermöglichen. Kunden können so genau sehen, wo sich ihre Sendung gerade befindet und den Zustellzeitpunkt besser planen.
Umweltfreundlicher Lieferverkehr: Feldversuch von TH Nürnberg, DPD und GLS mit Lastenrad und Mikrodepot
Der Einsatz von Mikrodepots in städtischen Gebieten wurde eingeführt, um die Wege zu verkürzen und die geringere Kapazität der Lastenräder zu kompensieren. Im Rahmen eines Feldversuchs, der im April 2016 von der Technischen Hochschule Nürnberg gemeinsam mit DPD und GLS durchgeführt wurde, wurde geprüft, ob sich dadurch eine ökologischere Alternative zu den bisherigen Lieferkonzepten ergeben könnte. Die Verantwortung für die zentralen Container, Fahrzeuge oder Immobilien lag dabei bei DPD und GLS, die die Sendungen von den Mikrodepots mit Lastenrädern oder Sackkarren zum Kunden brachten.
Quelle: www.dpd.com
Hamburg-Elmsbüttel: REWE führt selbstfahrende „Warenkörbe“ ein
Als Innovations- und Marktführer in Deutschland hat REWE den Online-Bestell- und Lieferservice für frische Lebensmittel und Haushaltsprodukte erfolgreich auf der letzten Meile eingeführt. In Zusammenarbeit mit dem TÜV Süd, der Stadt Hamburg sowie den Startups „Cartken“ und „LastMile“ testet REWE den Einsatz von bis zu drei autonomen Lieferfahrzeugen in Hamburg-Eimsbüttel für einen Zeitraum von drei Monaten.
Neue Wege der Zustellung in Hamburg: UPS setzt auf Fuß- und Dreirad-E-Bikes für die letzte Meile
In Hamburg werden seit 2012 spezielle UPS-Lastenräder in der Innenstadt eingesetzt, um Pakete umweltfreundlich auf der letzten Meile zuzustellen. Diese E-Bikes mit drei Rädern sind Teil eines innovativen City-Logistik-Projekts, das darauf abzielt, die Warenlieferung in städtischen Gebieten zu verbessern.