Die Schleswig-Holstein Netz (SH Netz) hat vor kurzem zwei neue Seekabel zwischen dem Festland bei Emmelsbüll-Horsbüll und der Insel Föhr verlegt. Dies war notwendig, da die alten Seekabel aus den 50er und 60er Jahren ersetzt werden mussten. Die neuen Seekabel sind leistungsstärker und verbessern die Stromversorgung auf Föhr sowie die Einspeisung von regenerativ erzeugtem Strom. Die Projektleiterin Marius Bruhn betont, dass die neuen Seekabel für viele Jahrzehnte ihren Dienst verrichten sollen.
Effizienter Transport und innovative Verlegetechnik für neue Seekabel
Die beiden Seekabel wurden auf dem Spezialschiff MS Catjan von England nach Dagebüll transportiert und anschließend vor Emmelsbüll-Horsbüll ins Watt eingepflügt. Dabei wurde ein Raupenfahrzeug namens Nessie V verwendet, das die Kabel mithilfe eines Vibrations-Pflugschwerts etwa 1,5 Meter tief ins Watt zog. Die gesamte Verlegung der Kabel erfolgte unter Berücksichtigung strenger Umwelt- und Naturschutzvorgaben im Wattenmeer, wobei die Firma GFN den Prozess als Umweltbaubegleitung begleitete.
Präzise Verbindung der Seekabel an das Landkabel
Bei den Muffenmontagen werden die Seekabel präzise und sauber an die Landkabel angeschlossen. Dieser Schritt ist von entscheidender Bedeutung für die Funktionalität der neuen Seekabel. Nach umfangreichen Tests und Messungen werden die Kabel noch in diesem Jahr in Betrieb genommen, um eine zuverlässige Stromversorgung sicherzustellen.
Neue 20.000-Volt-Seekabel verbessern die Stromversorgung auf Föhr
Die neuen Seekabel mit einer Spannung von 20.000 Volt haben eine Länge von jeweils rund 9,5 Kilometern und stellen eine zuverlässige Verbindung zwischen dem Festland und der Insel Föhr her. Im Falle einer Störung auf einem der Seekabel wird die Stromversorgung über die anderen beiden Kabel aufrechterhalten. Im Vergleich zu einem Mittelspannungskabel auf dem Festland sind die Adern der Seekabel unter einem gemeinsamen Außenmantel gebündelt, was eine verbesserte Stabilität und Schutz vor mechanischen Beschädigungen und Strömungseinwirkungen im Wattenmeer gewährleistet. Zusätzlich sind Fernmeldeleitungen in den Seekabeln integriert, um die Umspannwerke auf dem Festland und auf Föhr zu überwachen und von der zentralen Netzleitstelle in Rendsburg aus zu steuern.
Die Schleswig-Holstein Netz (SH Netz) hat beschlossen, insgesamt 23 Millionen Euro in die Verlegung von drei neuen Seekabeln zwischen dem Festland und der Insel Föhr sowie zwischen den Halligen Oland und Langeneß zu investieren. Als Unternehmen, das sich für die Energiewende einsetzt, hat SH Netz bereits zahlreiche Windräder und Solaranlagen an das Stromnetz angeschlossen. Mit den neuen Seekabeln wird die nachhaltige Energieversorgung auf Föhr weiter verbessert und gestärkt.